书目名称 | Schwierigkeiten mit dem Gedenken | 副标题 | Auseinandersetzungen | 编辑 | Jürgen Dittberner | 视频video | | 概述 | Ziel und Hintergründe offiziellen Gedenkens | 图书封面 |  | 描述 | Das Werk präsentiert unter verschiedenen Hauptthemen Untersuchungen zum Thema Gedenken an die Verbrechen der Nationalsozialisten und verdeutlicht insbesondere drei Aspekte des Gedenkens: als Element der offiziellen politischen Kultur, als Form der herausgehobenen Trauer der Angehörigen von Opfern und als professionalisierte Institution, die ihren Mitgliedern Status, Stellung und Einkommen bietet. Aus diesen verschiedenen Funktionen kristallisiert der Autor Widersprüche heraus. Zu ihrer Überwindung plädiert Dittberner für eine Öffnung des Gedenkwesens gegenüber der Öffentlichkeit und für die Fluktuation von Ideen und Personen zwischen den Bereichen. | 出版日期 | Book 1999 | 关键词 | Gedenken; Institution; Nationalsozialismus; Sozialismus; Vergangenheitsbewältigung | 版次 | 1 | doi | https://doi.org/10.1007/978-3-322-87326-2 | isbn_softcover | 978-3-531-13406-2 | isbn_ebook | 978-3-322-87326-2 | copyright | Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden 1999 |
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Front Matter |
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Abstract
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,Einblicke, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
Auschwitz ist das Symbol und der Beweis dafür, dass der Staat einer hochentwickelten Gesellschaft die Moral verlieren und zur Organisation des Verbrechens werden kann.
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,Sachsenhausen, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
Erster Besuch in Sachsenhausen. Deutschland ist gerade wiedervereinigt, die Zukunft der Gedenkstätten ungewiss. Es ist ein schöner Frühsommertag. Das Gelände der Gedenkstätte ist leer, gleicht einer verwilderten Wiese. Keine Besucherscharen ziehen über das von der warmen Nachmittagssonne beschienene Feld. Man kann sich nicht vorstellen, dass hier Baracken eng an eng gestanden hatten, in und zwischen denen Tausende von Menschen hausen und leiden mussten. Man hört nicht ihr Stimmengewirr, nicht das Klappern der Essensgeschirre, nicht die Lieder oder Klagen der Gefangenen, auch nicht die rüden Schreie der SS-Aufseher. Es herrscht Stille und die Heiterkeit eines hohen Sommernachmittags. Über das Feld hoppeln Kaninchen, grasen kurz und fühlen sich sicher. Der Besucher wehrt sich gegen den Eindruck der Idylle, will die Sonnenstrahlen nicht genießen, verwünscht die sich ihm aufdrängende heimelig-märkische Atmosphäre. Er spürt, Sachsenhausen ist ein Ort, der sich nicht sogleich erschließt, bei dem es viel Zeit braucht, um sich seiner Wahrheit anzunähern.
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,Ravensbrück, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
„In einer lieblichen Landschaft, beim damals mecklenburgischen Kurstädtchen Fürstenberg gelegen, hatten die Nazis das KZ Ravensbrück errichtet. Es wurde die „Hölle am Schwedtsee“ genannt. In Ravensbrück gab es mehr als 130 000 Gefangene. Über 50 000 Menschen mussten dort ihr Leben lassen. Ravensbrück war zuerst ein Frauen-KZ. Weibliche Häftlinge wurden ab 1939 zu schwerer körperlicher Arbeit gezwungen. SS-Ärzte führten verbrecherische „medizinische Experimente“ durch. Es hatte ein „Jugendschutzlager Uckermark“ gegeben. In Ravensbrück wurde eine Gaskammer installiert. Ab 1941 kamen auch Männer als Häftlinge hierher.
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,Brandenburgische Stiftung, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
„1993 war das Jahr der Konstituierung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
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,50. Jahrestag der Befreiung, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
„Ich bin Jahrgang 1939. Am 8. Mai 1945 war ich fünf Jahre alt. Davon habe ich das Bild eingestürzter und brandschwelender Häuser in der Spandauer Wilhelmstadt vor Augen. Ich sehe den zerstörten, verlassenen Straßenbahnhof, auf die Straße herabgestürzte Oberleitungen der Elektrischen und vor allem: auf den Bürgersteigen und dem Fahrdamm tote deutsche Landser in grauen Uniformen, zwischen ihnen dickleibige, verendet liegende Pferde mit weit aufgerissenen Augen. Dahinter die schwelende Ruinenkulisse. Es war ein Inferno, das man als Kind irgendwie als selbstverständlich empfindet. Die Mutter jedoch wollte weg: „Komm weiter, komm!“
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,In Opfer- und Befreierländern, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
Jerusalem zur Pessach-Zeit 1996: Eine Gruppe von Besuchern aus Ost- und West-Deutschland, aus Ungarn, Österreich, der Schweiz und aus Polen lässt Felsendom, Grabeskirche, Klagemauer der Juden, Muslimviertel und Christi Leidensstraße Via Dolorosa — die ganze historische und religiöse Vielfalt dieser wahren Weltstadt — hinter sich und fährt auf den Herzlberg. Dort besucht sie die Gedenkstätte Yad Vashem zur Erinnerung an die von den Nazis ermordeten Juden. Nach den Berichten über die Tempelzerstörungen, über das längst vergangene Königreich der Tempelritter, den Besichtigungen der Überreste von Türken- und Britenherrschaft, den Diskussionen über die Kriege des 1948 wiedergegründeten Staates Israel und nach Fragen zu den kaum lösbaren Konflikten der Gegenwart erscheint die Gedenkstätte wie ein Fingerzeig auf eine Hölle auf Erden — und das in einem Land, das selber so viel Elend sah und sieht. Die Hölle war in Europa, ging von Deutschland aus, und hier war das Heilige Land.
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,Skizzen aus Ost und West, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
Wer Buchenwald besucht, übernachtet in Weimar. Das Hotel „Russischer Hof“ mit „Jahrhundertealter Tradition und modernem Komfort“, wie es im Reiseführer heißt, liegt am Goetheplatz 2 und empfiehlt sich. Es sind nur wenige Schritte zum Weimarer Theater, das heute „Nationaltheater“ heißt. Am Theaterplatz erlebten Friedrich Schillers bedeutendste Dramen — „Maria Stuart“, „Wilhelm Teil“ und „Wallenstein“ — ihre Erstaufführungen. Im Theater tagte nach dem verlorenen 1. Weltkrieg die deutsche Nationalversammlung und schuf die verfassungsrechtlichen Grundlagen jener Weimarer Republik, die mit der „Machtergreifung“ Adolf Hitlers endete. Auf dem Vorplatz steht das bekannte Doppeldenkmal der „Dichterfürsten“ Goethe und Schiller. Zu DDR-Zeiten spielten sie hier viel Brecht, vor nicht wenigen mit Billigkarten ausgestatteten Werktätigen, welche die halb verordnete Theatervorstellung gerne zu ausführlichem Palaver im Parkett nutzten — gänzlich uninteressiert an dem Geschehen auf der Bühne.
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,Berliner Landschaft, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
Während die Senats- und Staatskanzleien in Potsdam und Berlin euphorisch das neue Bundesland Berlin-Brandenburg propagierten, schotteten sich manche Fachbereiche vorsorglich gegen ein mögliches Zusammengehen und neue Perspektiven ab. Wie die Einrichtungen jeweils gewachsen sind, wurde gesagt, so soll es bleiben. In Berlin war eine spezielle Unlust zum Neuanfang zu verspüren: Die Vermutung drängt sich auf, dahinter könnte sich die gesammelte Furcht vor dem Verlust der in jahrelangen Kleinkriegen erworbenen Prestigepositionen verbergen.
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,Ein Holocaustmahnmal für die Berliner Republik, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
Ein halbes Jahrhundert nach dem Völkermord ist dessen museale Institutionalisierung in Mode gekommen. Unmittelbar nach Öffnung der nationalsozialistischen Vernichtungslager im Osten Europas und der Befreiung der Konzentrationslager in Deutschland hatte die Welt noch unter Schock gestanden. Die Überlebenden konnten ihr Schicksal nicht fassen, die Berge von Toten drückten auf die Seelen der Befreier und Sieger ebenso wie auf die des Tätervolkes. Dem Schock folgte die Verdrängung. Insbesondere in Deutschland rückte der alltägliche Existenzkampf in den Mittelpunkt des Lebens. Alle Kraft wurde in die mehr oder weniger verheißungsvollen Neuanfänge in Ost und West investiert.
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,Ausblicke, |
Jürgen Dittberner |
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Abstract
Ende der siebziger Jahre war die Fahrt Westberliner Liberaler nach Auschwitz.. Bis ins Mark erschüttert standen sie vor Bergen von Brillen und anderen Zeugnissen des Genozids, der im Namen Deutschlands, ihres Landes stattgefunden hatte. Die Sprache versagte. Stumm weinend legten einige Blumen, polnische rote Nelken, nieder.
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Back Matter |
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Abstract
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