书目名称 | Das Populäre als Kunst? | 副标题 | Fragen der Form, Wer | 编辑 | Thomas Hecken | 视频video | http://file.papertrans.cn/262/261564/261564.mp4 | 概述 | Kartierung der Argumente um high brow vs. low brow.Gründe gegen den Ausschluss des Populären aus dem Bereich der Kunst.Mit Beispielen aus Literatur, Musik, Film, Fotografie, bildender Kunst und Design | 图书封面 |  | 描述 | . .Populären Werken wird seit Jahrhunderten der Status des Kunstwerks aberkannt, unter Verweis auf deren vermeintliche Oberflächlichkeit, Eindimensionalität, Effekthascherei und Standardisierung werden sie streng von ‚echter‘ Kunst geschieden. Schiller, Nietzsche, Adorno, Greenberg, unzählige Kritiker und Feuilletonisten in Westeuropa und den USA – sie alle eint ein starker Vorbehalt gegenüber dem, was von den Vielen anerkannt, geschätzt und gekauft wird. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts und besonders seit den 1950er Jahren gibt es aber auch eine Reihe von Argumenten gegen die Auffassung, dass nichts Kunst sei, was auf große Zustimmung trifft. Die Fülle an unterschiedlichen Positionen, Aussagen und Argumentationsmöglichkeiten aufzuzeigen, zu bündeln, zu systematisieren und zu überprüfen, die dem Populären zu künstlerischer Anerkennung verhelfen wollen, ist Zweck dieses Buches. Das Resultat ist eine umfassende Darstellung von Gründen, auch populäre Werke aus Literatur, Musik, Film,Fotografie, bildender Kunst und Design als genuine Kunstwerke betrachten zu können.. | 出版日期 | Book 20241st edition | 关键词 | Popkultur; Populäre Kulturen; Populärkultur; Ästhetik; Massenware; Definition von Kunst; Kunsttheorie; Star | 版次 | 1 | doi | https://doi.org/10.1007/978-3-662-67981-4 | isbn_ebook | 978-3-662-67981-4 | copyright | Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer-Verlag GmbH, DE, ein Tei |
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Front Matter |
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Abstract
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,Einleitung, |
Thomas Hecken |
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Abstract
Handelt es sich um Kunst? Stellt es gar eine gute oder exzellente Form der Kunst dar? Betreffen diese zwei Fragen in den USA und in Westeuropa populäre Artefakte, ist bei denjenigen, für die der Begriff ‚Kunst‘ eine größere Bedeutung besitzt, eine überwiegend ablehnende Reaktion zu verzeichnen. Der Vergleich zwischen populären Gegenständen und Kunstwerken dient ihnen dazu, das Besondere und zugleich Wertvolle der Kunst deutlich hervortreten zu lassen, selbst jener Werke, die nicht zu ihrem Kanon gehören.
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Standardeinwände |
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Uniformität, Mitte, Mittelmaß |
Thomas Hecken |
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Abstract
Im 19. Jahrhundert gehen die Einschätzungen zum Populären besonders stark auseinander. Auf der einen Seite präsentiert man das Populäre als eminent wichtigen Stoff, der die eigene Nation ausmache und zusammenhalte: kulturelle, ‚ursprüngliche‘ Traditionen, Mythen, Hymnen, Epen, Dramen. Auf der anderen Seite sieht man mit der Industrialisierung, neuen Druck- und Medientechniken, der Ausbreitung eines kapitalistischen Kunstmarkts, Demokratie und Alphabetisierung ein Populäres entstehen, das die Kunst und teilweise auch die Nation bedrohe. Diese zwei Prägungen des Populären hält man fast immer strikt auseinander; die neuere negative Bedeutung des Populären als dem ‚Kommerziellen‘ lässt sich dabei überwiegend sehr gut mit der älteren des ‚niederen Volks‘ vereinen; in den Reden und Schriften über Kunst findet man darum z. B. nie ein Lob der Kolportageliteratur, der Groschenhefte, der ‚dime novels‘. Selbst von sozialistischer Seite gibt es wohl kaum Bemühungen, die in eine solche Richtung gingen. Es scheint aber einen Ausweg bzw. mittleren Weg zu geben, der sich zumindest in einigen Fällen abzeichnet. Er besteht in Bestrebungen, unterhalb der ‚hohen Kunst‘ und der im Bestfall von ihr gesc
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Volk, Masse |
Thomas Hecken |
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Abstract
Die Urteile über populäre Artefakte gehen häufig mit Annahmen über ihre Rezipienten einher. Wie die Bücher, so die Leser – wie die Zuschauer, so die Aufführungen. Das Wort ‚populär‘ (engl.: popular; frz. populaire) zeigt dabei nicht nur Beliebtheit an, sondern oft auch, bei wem die Beliebtheit besteht. ‚Populär‘ zielt in der Folge zum einen auf das, was beim ‚Volk‘ im Sinne der ‚niederen Schichten‘ (angeblich) beliebt ist. Gelten die ‚niederen Schichten‘ als erregbar, roh und simpel, bekommen die bei ihnen beliebten Artefakte ähnliche Attribute zugewiesen und werden von der Kunst ausgeschlossen oder als künstlerisch minderwertig beurteilt. Gelten die ‚niederen Schichten‘ hingegen als ursprünglich, vital oder karnevalesk, erfahren die von ihnen favorisierten Werke Anerkennung – in einer langen Tradition von der Romantik bis zu den Cultural Studies. Zum anderen zielt ‚populär‘ auf das ganze ‚Volk‘.
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Charts |
Thomas Hecken |
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Abstract
Eine Alternative zu dem Vorgehen, das Populäre an bestimmten Eigenschaften zu erkennen, scheinen Charts zu bieten. Sie geben an, was in einem bestimmten Zeitraum am häufigsten und was weniger häufig gekauft oder rezipiert wurde. Wenn man nicht annimmt, dass nur ganz bestimmte Artefakte – einfache, schematische, ‚reizvolle‘ etc. – in die Charts gelangen, bleiben die Charts-Angaben (1, 2, 3 usw.) den Artefakten vollkommen äußerlich, weil die Ziffern nur angeben, was öfter gekauft und/oder rezipiert wurde. Charts ermöglichen es so, unterschiedlich beschaffene Artefakte in einer Hinsicht vergleichbar zu machen und den durchgeführten Vergleich für Betrachter übersichtlich darzubieten. Der an den aufgeführten Artefakten nicht kommerziell interessierte Betrachter kann Charts darum immerhin rasch Informationen über ihren jeweiligen Verkaufs- und/oder Rezeptionsrang entnehmen.
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Radikale Umwertung: Independent Group |
Thomas Hecken |
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Abstract
Wenig überraschend kommt die erste grundsätzliche und ausgeweitete Betrachtung zeitgenössischer populärer Artefakte demnach aus dem Kreis moderner Kunst, für die – wie auch der Name Independent Group bezeugt – eine nicht ein für alle Mal festgelegte, gerne auch abweichende Einstellung von Bedeutung ist. Der Anspruch der Regellosigkeit, der künstlerischen Neuerung, der seinen Sinn und seine Kraft oft aus der Abweisung des Populären schöpfte, bietet nun – nach so vielen anderen Übertretungen und Entgrenzungen – auch Raum für eine provozierende, jedenfalls sehr originelle Neubewertung des Populären. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, den Modernisten und Avantgardisten vom Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts, belässt die Independent Group es auch nicht bei kurzen, apodiktischen Urteilen, sondern beschäftigt sich etwas ausführlicher mit dem Populären ihrer Zeit.
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Feuilleton/Auteur |
Thomas Hecken |
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Abstract
Im Feuilleton wird über momentan erlebte oder gesehene Alltagsgegenstände oder -ereignisse nachgedacht, in ihnen kann genauso wie im (kurzen) Essay der Raum genutzt werden, um Beobachtungen und Reflexionen niederzuschreiben, die sich an gemeinhin nicht als politisch oder kulturell ‚wichtig‘ erachteten Ereignissen entzünden. Der Ruf des Essay- oder Feuilletonautors ist nicht damit verknüpft, dass er über kanonisierte, von vielen als bedeutsam eingestufte Dinge schreibt. Sein Ruf hängt vielmehr davon ab, ob er über alles – auch und gerade über (scheinbar) Nichtiges und Minderwertiges – interessante und anregende Beiträge schreiben kann. Dies ermöglicht es ihm – oder nötigt ihn fast dazu –, sich auch über kulturelle Phänomene zu äußern, die unter vielen sich als gebildet erachtenden Bürgern eine geringe Anerkennung genießen und im selben Blatt deshalb nicht Gegenstand regelmäßiger Rezensionstätigkeit sind.
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Star und Story |
Thomas Hecken |
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Abstract
Bisher konnten sechs Arten und Weisen, populären Werken einen Kunststatus zu verleihen, nachgewiesen werden. Die Feststellungen, sie seien 1. einfach oder 2. standardisiert, musterhaft oder 3. effektstark, ‚reizvoll‘ – und dies trage jeweils zu ihrem künstlerischen Wert bei. Hinzu kommen die umgekehrten Varianten der ersten beiden Punkte: Die Feststellungen, populäre Werke seien 4. komplex oder 5. originell, individuell – und darum künstlerisch wertvoll. In diesem Kapitel sollen einige Punkte angesprochen werden, denen einzeln noch ausführlichere Passagen gewidmet sind: der Star, die Aufnahme, die Story und ihre Fragmentierung und Unterbrechung.
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Standardisierung |
Thomas Hecken |
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Abstract
Anders als bei den unterschiedlichen Einschätzungen zum Wert eines geschlossenen Handlungsablaufs und einer ‚abgerundeten‘ Geschichte scheint es angesichts stereotyper, klischeehafter, schematischer Artefakte eine einmütige Meinung zu geben. Wenn auf ‚Standardisierung‘ hingewiesen wird, läuft das regelmäßig auf eine negative Bewertung hinaus – zumindest nach Maßgabe sehr vieler Feuilletonisten, Künstler und Wissenschaftler, die ‚moderne‘ Maßstäbe vertreten. Es gibt aber aus wissenschaftlicher Sicht keinen Zwang zur Annahme, dass populäre Artefakte (im Sinne von ‚innerhalb eines kürzeren historischen Abschnitts von sehr vielen positiv rezipierte oder gebrauchte Werke‘) immer standardisiert sein müssen.
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Reiz |
Thomas Hecken |
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Abstract
Neben der Behauptung, das Populäre sei ‚standardisiert‘, trägt die Angabe, das Populäre sei ‚reizvoll‘, häufig zur Kritik des ‚Trivialen‘, der ‚Massenkultur‘, der ‚kommerziellen Konsumkultur‘ etc. bei. Die Diagnose des ‚Reizvollen‘ist zwar ebenfalls sehr oft bei Diskussionen über das Populäre zu hören, besitzt jedoch insgesamt einen besseren Klang; Anhänger und Gegner des ‚Reizvollen‘ in der Kunst halten sich bislang stärker die Waage als bei der Einschätzung des ‚Standardisierten‘. Aber auch wenn es mehr Verteidigungen des ‚Reizvollen‘ als des Standardisierten gibt, bleibt die negative Bewertung des ‚Reizes‘ ein fester Bestandteil der Kritik des Populären.
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Ästhetik |
Thomas Hecken |
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Abstract
Aussagen über a) Kunst allgemein sowie über b) einzelne Artefakte und ihre künstlerische Qualität werden in akademischen Kreisen nicht selten als ‚Ästhetik‘ bezeichnet, wenn solche Aussagen einen größeren Zusammenhang bilden. Hält man sich an diesen Sprachgebrauch, dann wurden auf den bisherigen Seiten bereits einige ‚ästhetische‘ Entwürfe aufgeführt. Wenn man (auch) die (kritische) Analyse solcher Aussagen unter ‚Ästhetik‘ fallen lässt – manchmal auch als „Meta-Ästhetik“ (Rose 1976: 3) oder „second-order discipline“ (Shusterman 1989: 7) bezeichnet –, dann gehörten sogar alle bisherigen Kapitel solcher ‚Ästhetik‘ an. Bei der grundsätzlichen Bestimmung, was ‚Kunst‘ sei, stößt eine Aufnahme ‚trivialer‘, ‚oberflächlicher‘, ‚standardisierter‘, ‚reizvoller‘ Werke in den Bereich der Kunst besonders unter zeitgenössischen Ästhetikern der ‚Meta‘-Schule kaum noch auf Widerstand. Da die gerade genannten Eigenschaften zuvor oft ‚populären’ und manch populären Artefakten mit abwertender, manchmal aber auch mit exkludierender Bedeutung zugeschrieben worden sind, ist dies eine wichtige Neuerung.
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Kunstdefinitionen |
Thomas Hecken |
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Abstract
Die Frage, was unter ‚Kunst‘ fällt und was nicht, ist für die Einordnung des Populären oftmals kaum von Bedeutung, sofern als ‚Kunstwerke‘ nicht allein ‚hervorragende Artefakte, Objekte und Phänomene‘ aufgefasst werden. In diesem Fall wäre ‚Kunst‘ gleichbedeutend mit ‚sehr guter Kunst‘, der Kunstbegriff beinhaltete in der sachlichen Dimension keinerlei Informationen. Man wüsste auf dieser Grundlage nicht, was mit ‚Kunst‘ bezeichnet würde – Computer, Tische, Sträucher, Spaghetti, Witze? –, man wüsste nur, dass der Begriff gebraucht wird, um etwas sehr Gutes auszuzeichnen. Wenn von solcher ‚Kunst‘ Populäres nun willkürlich ausgeschlossen würde oder in einer zweiten, ergänzenden bzw. überholenden Definition ‚Kunst‘ als ‚nicht populäre Artefakte, Objekte und Phänomene‘ bestimmt würde, dann hätte das sehr weitreichende Auswirkungen: ‚Populäre Kunst‘ gäbe es schlicht nicht, die Angabe wäre ein Widerspruch in sich.
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Kunst: nützlich? |
Thomas Hecken |
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Abstract
Insgesamt wurde und wird das ‚Populäre‘ häufig von der Bestimmung der ‚Kunst‘ als ‚autonomer‘, ‚freier‘ (im Sinne von: keinem Zweck dienender bzw. – synonym gesagt – nicht funktionaler) Kunst getroffen, indem es auf die der Kunst abgewandten Seite platziert wird. Mitunter werden die Artefakte der ‚populären Kultur‘ sogar gänzlich als nicht ‚autonome‘, nicht ‚unfunktionale‘, darum nicht künstlerische Werke bestimmt – auch wenn es sich nicht um Möbel, Hosen, Broschen, sondern um Romane, Bilder, Filme handelt.
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Kunst: Mode? |
Thomas Hecken |
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Abstract
Mit ‚Mode‘ wird üblicherweise mehr als nur ein besonderer Fall ‚angewandter Kunst‘ angesprochen, der sich auf Kleidung und vielleicht auch auf Schmuck, Accessoires, Parfüm erstreckt. Im Sprachgebrauch besitzt ‚Mode‘ zwei Bedeutungen. Zum einen wird damit allgemein etwas bezeichnet, das ‚zeitgemäß‘, ein ‚Trend‘, auffällig ‚neu‘ ist, zum anderen besonders jene Kleidung, die nicht nur dem elementaren Schutz vor Kälte und anderen Gefahren in der Natur und am Arbeitsplatz dient. Mode ist in diesem Sinne ein wichtiger Fall des Populären. Gegenstände der Mode sind (bzw. werden im Laufe einer kürzeren Zeit) populär und kommen oft alltäglich zum Einsatz. Aber nicht alles derart Populäre ist eine Mode; das Populäre kann sich länger, sogar unbegrenzt in der Zeit halten, ohne seinen Status zu verlieren. Andere Ansätze, den Begriff ‚populäre Kultur‘ an kurzfristige, sich rasch erschöpfende Effekte und Gimmicks zu binden, setzen hingegen das ‚Populäre‘ mit ‚Mode‘ im Sinne jenes Sprachgebrauchs gleich, der im Auffälligen, Schrillen, Outrierten, das eine relative Neuheit besitzt, etwas ‚Modisches‘ erkennt.
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Kunst: Unterhaltung? |
Thomas Hecken |
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Abstract
Im Zeichen der Unterhaltung lässt sich am einfachsten Widerstand gegen Bestrebungen, das ‚Populäre‘ und viele populäre Filme, Romane etc. als kunstlos zu entwerten, zum Ausdruck bringen. Man muss nur als Gegensatz von Unterhaltung Langeweile nennen, um sich gegenüber den ‚Prätentionen der seriösen Kunst‘ sicher zu fühlen. Unterhaltung wird so zum Höchstwert oder zu einem unfehlbaren Garanten des Guten, denn langweilige Werke schätzt kaum jemand. Dies ist aber insofern ein Trugschluss, als die Vermeidung von Langeweile keineswegs automatisch zur Unterhaltung führt, zumindest nicht nach herrschendem Sprachgebrauch.
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Kunst: Event, Environment, (Star-)Performance? |
Thomas Hecken |
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Abstract
Die Frage, ob Performance, Event, Environment als ‚Kunst‘ klassifiziert worden sind und nach wie vor werden, ist leicht zu beantworten – die Geschichte der modernen Kunst bietet bis auf den heutigen Tag sehr viele Beispiele solcher Auffassungen, die von einflussreichen Protagonisten aus dem Bereich der ‚bildenden Kunst‘ stammen und mit Museumsausstellungen, von Mäzenen, Galerien, staatlichen Stellen finanzierten Ereignissen und zahlreichen Publikationen in Kunstzeitschriften, Zeitungsfeuilletons und auf Websites einhergehen. Offen bleibt nach dieser schnell und sicher zu treffenden Feststellung nur, ob auch populäre Events etc. von dieser Ausweitung des Kunstbegriffs erfasst werden.
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