书目名称 | Psychologie des Jugendalters | 副标题 | Eine Einführung | 编辑 | Walter Schurian | 视频video | http://file.papertrans.cn/763/762997/762997.mp4 | 丛书名称 | wv studium | 图书封面 |  | 出版日期 | Book 1989 | 关键词 | Autorität; Entwicklungspsychologie; Erwachsene; Familie; Generation; Identität; Jugendliche; Methoden; Norme | 版次 | 1 | doi | https://doi.org/10.1007/978-3-322-99660-2 | isbn_softcover | 978-3-531-22154-0 | isbn_ebook | 978-3-322-99660-2 | copyright | Springer Fachmedien Wiesbaden 1989 |
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Einführung |
Walter Schurian |
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Abstract
„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“ (Kierkegaard). Insbesondere im Jugendalter. Die Beschäftigung mit dem Jugendalter ist immer auch eine Beschäftigung mit sich selber. Es ist die Zeit, in der im Verlauf der lebenslangen Entwicklung das Verhältnis von Ich und Umwelt zum ersten Mal intensiv erlebt und gelebt wird. Im Jugendalter wird dieses Verhältnis in seiner ganzen Komplexität wahrgenommen. Als Erwachsener mag man verklärt auf die Zeit der Kindheit zurückschauen, doch erleben möchte man, wenn überhaupt, noch einmal die Jugend.
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Einführung |
Walter Schurian |
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Abstract
„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“ (Kierkegaard). Insbesondere im Jugendalter. Die Beschäftigung mit dem Jugendalter ist immer auch eine Beschäftigung mit sich selber. Es ist die Zeit, in der im Verlauf der lebenslangen Entwicklung das Verhältnis von Ich und Umwelt zum ersten Mal intensiv erlebt und gelebt wird. Im Jugendalter wird dieses Verhältnis in seiner ganzen Komplexität wahrgenommen. Als Erwachsener mag man verklärt auf die Zeit der Kindheit zurückschauen, doch erleben möchte man, wenn überhaupt, noch einmal die Jugend.
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Zur Geschichte der Psychologie des Jugendalters |
Walter Schurian |
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Abstract
Die Beschäftigung mit dem Jugendalter ist so alt wie die Beschäftigung des Menschen mit sich selbst. Seitdem es eine „Anthropologie“ gibt — d. h. eine „Lehre vom Menschen“, im Sinne der Inschrift am Tempel zu Delphi: „Erkenne Dich selbst“ — seitdem gibt es eine Beschäftigung mit dem Jugendalter wie auch mit dem Kindes- und dem Erwachsenenalter. Dennoch übt gerade das Jugendalter eine besondere Faszination aus: es ist die Zeit erster Erfahrungen selbstreflexiver Art. Diese Beschäftigung ist Teil einer philosophischen, d. h. einer grundsätzlichen Betrachtung der Natur des Menschen durch ihn selbst.
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Zur Geschichte der Psychologie des Jugendalters |
Walter Schurian |
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Abstract
Die Beschäftigung mit dem Jugendalter ist so alt wie die Beschäftigung des Menschen mit sich selbst. Seitdem es eine „Anthropologie“ gibt — d. h. eine „Lehre vom Menschen“, im Sinne der Inschrift am Tempel zu Delphi: „Erkenne Dich selbst“ — seitdem gibt es eine Beschäftigung mit dem Jugendalter wie auch mit dem Kindes- und dem Erwachsenenalter. Dennoch übt gerade das Jugendalter eine besondere Faszination aus: es ist die Zeit erster Erfahrungen selbstreflexiver Art. Diese Beschäftigung ist Teil einer philosophischen, d. h. einer grundsätzlichen Betrachtung der Natur des Menschen durch ihn selbst.
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Schulen, Methoden, Theorien |
Walter Schurian |
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Abstract
Wie auf den anderen Gebieten der Psychologie und der Sozialwissenschaften im allgemeinen, gibt es unterschiedliche theoretische Ausrichtungen, unterschiedliche methodische Herangehensweisen und unterschiedliche Schulen. Sie ergeben sich einerseits aus der Geschichte dieser Wissenschaft selbst. Andererseits durch die unterschiedlichen Akzentsetzungen durch einzelne Forscher und über die durch situationale oder gesellschaftliche Ereignisse und Trends ausgelösten Diskussionen (Montada, 1987; Mussen, Conger u. Kagan, 1979; Nickel, 1981).
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Schulen, Methoden, Theorien |
Walter Schurian |
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Abstract
Wie auf den anderen Gebieten der Psychologie und der Sozialwissenschaften im allgemeinen, gibt es unterschiedliche theoretische Ausrichtungen, unterschiedliche methodische Herangehensweisen und unterschiedliche Schulen. Sie ergeben sich einerseits aus der Geschichte dieser Wissenschaft selbst. Andererseits durch die unterschiedlichen Akzentsetzungen durch einzelne Forscher und über die durch situationale oder gesellschaftliche Ereignisse und Trends ausgelösten Diskussionen (Montada, 1987; Mussen, Conger u. Kagan, 1979; Nickel, 1981).
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Wahrnehmungen |
Walter Schurian |
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Abstract
Wie bei den theoretischen Überlegungen gezeigt wurde, zentrieren sich verschiedenartige psychologische Ansätze zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedliche Aspekte des Verhaltens und Handelns. Diese Unterschiede können von verschiedenen Bedingungen abhängen, wie z. B. von der Vorliebe des Forschers oder der Zeitgebundenheit, der Mode usw.
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Wahrnehmungen |
Walter Schurian |
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Abstract
Wie bei den theoretischen Überlegungen gezeigt wurde, zentrieren sich verschiedenartige psychologische Ansätze zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedliche Aspekte des Verhaltens und Handelns. Diese Unterschiede können von verschiedenen Bedingungen abhängen, wie z. B. von der Vorliebe des Forschers oder der Zeitgebundenheit, der Mode usw.
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9 |
Körperliche Veränderungen |
Walter Schurian |
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Abstract
Die Entwicklung des Verhaltens steht in enger Verbindung mit einer komplexen Interaktion zwischen Organismus und Umwelt. Die Ausprägung der psychischen Merkmale ist sowohl Folge als auch, bedingt, Ursache der Entwicklung und Reifung von körperlichen Merkmalen. Obwohl die Mechanismen der gegenseitigen Bedingungen noch vielfach unklar sind, auf anderen Gebieten dagegen schon gut erklärt, muß angenommen werden, daß es zwischen beiden eine enge Beziehung gibt.
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Körperliche Veränderungen |
Walter Schurian |
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Abstract
Die Entwicklung des Verhaltens steht in enger Verbindung mit einer komplexen Interaktion zwischen Organismus und Umwelt. Die Ausprägung der psychischen Merkmale ist sowohl Folge als auch, bedingt, Ursache der Entwicklung und Reifung von körperlichen Merkmalen. Obwohl die Mechanismen der gegenseitigen Bedingungen noch vielfach unklar sind, auf anderen Gebieten dagegen schon gut erklärt, muß angenommen werden, daß es zwischen beiden eine enge Beziehung gibt.
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Kognitive Entwicklung |
Walter Schurian |
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Abstract
Was die organismische Offenheit betrifft, die im vorhergehenden Kapitel als typisch jugendlich beschrieben wurde, so ist vorab darauf hinzuweisen, daß diese Offenheit eng mit der kognitiven Entwicklung zusammenhängt. Beide beziehen sich aufeinander. Wie mit der Reifung der sexuellen Funktionen die Eigenschaften verbunden sind, den eigenen Körper in vielschichtige Verbindungen zu anderen zu setzen und die damit verbundenen Verhaltensweisen zu erproben, so verhält es sich mit den kognitiven Funktionen. Mit dem Erreichen der formallogischen Denkoperationen ist der Jugendliche in die Lage versetzt, von seinen kognitiven und Wahrnehmungs-Funktionen vollen Gebrauch zu machen; dies vor allem in struktureller Hinsicht. Er hat mit dem formallogischen Denken ein Rüstzeug bekommen, mit dem er über eine breitgefächerte Grammatik des Denkens, Wahrnehmens und Fühlens verfügt. Die weitere Entwicklung im Erwachsenen- und hohen Alter bezieht sich dann auf das Anwenden dieser Grammatik. Es können zwar später neue Inhalte und Variationen noch hinzukommen, die grundsätzlichen Schemata dafür werden indessen im Jugendalter erworben.
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Kognitive Entwicklung |
Walter Schurian |
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Abstract
Was die organismische Offenheit betrifft, die im vorhergehenden Kapitel als typisch jugendlich beschrieben wurde, so ist vorab darauf hinzuweisen, daß diese Offenheit eng mit der kognitiven Entwicklung zusammenhängt. Beide beziehen sich aufeinander. Wie mit der Reifung der sexuellen Funktionen die Eigenschaften verbunden sind, den eigenen Körper in vielschichtige Verbindungen zu anderen zu setzen und die damit verbundenen Verhaltensweisen zu erproben, so verhält es sich mit den kognitiven Funktionen. Mit dem Erreichen der formallogischen Denkoperationen ist der Jugendliche in die Lage versetzt, von seinen kognitiven und Wahrnehmungs-Funktionen vollen Gebrauch zu machen; dies vor allem in struktureller Hinsicht. Er hat mit dem formallogischen Denken ein Rüstzeug bekommen, mit dem er über eine breitgefächerte Grammatik des Denkens, Wahrnehmens und Fühlens verfügt. Die weitere Entwicklung im Erwachsenen- und hohen Alter bezieht sich dann auf das Anwenden dieser Grammatik. Es können zwar später neue Inhalte und Variationen noch hinzukommen, die grundsätzlichen Schemata dafür werden indessen im Jugendalter erworben.
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Emotionale Entwicklung |
Walter Schurian |
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Abstract
Wie von Kagan (1987) für die Entwicklung des Kindes allgemein unterstrichen, spielen die Emotionen eine zentrale Rolle. Obwohl von seiten der Forschung unterschiedliche Versuche unternommen wurden, genauer zu bestimmen, was darunter zu verstehen ist, ist man noch immer weitgehend auf Vermutungen angewiesen (Giblin, 1983). Es läßt sich von der „bewegenden Kraft“ sprechen, die zwischen den Faktoren Sozialisation und Kognition anzusiedeln ist; auch die moralische Entwicklung wird davon beeinflußt.
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Emotionale Entwicklung |
Walter Schurian |
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Abstract
Wie von Kagan (1987) für die Entwicklung des Kindes allgemein unterstrichen, spielen die Emotionen eine zentrale Rolle. Obwohl von seiten der Forschung unterschiedliche Versuche unternommen wurden, genauer zu bestimmen, was darunter zu verstehen ist, ist man noch immer weitgehend auf Vermutungen angewiesen (Giblin, 1983). Es läßt sich von der „bewegenden Kraft“ sprechen, die zwischen den Faktoren Sozialisation und Kognition anzusiedeln ist; auch die moralische Entwicklung wird davon beeinflußt.
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Soziale Entwicklung |
Walter Schurian |
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Abstract
Die Beziehung des Jugendlichen zu seiner Familie ist eine andere als die des Kindes. Hier lockern sich die engen emotial gefärbten Beziehungen und führen schließlich zu einer Ablösung. Allgemein lassen sich die Beziehungen als ambivalent kennzeichnen. Sie reichen von Übereinstimmungen in den Bereichen von Normen und Werten auf der einen Seite, bis zur Entfremdung auf der anderen.
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Soziale Entwicklung |
Walter Schurian |
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Abstract
Die Beziehung des Jugendlichen zu seiner Familie ist eine andere als die des Kindes. Hier lockern sich die engen emotial gefärbten Beziehungen und führen schließlich zu einer Ablösung. Allgemein lassen sich die Beziehungen als ambivalent kennzeichnen. Sie reichen von Übereinstimmungen in den Bereichen von Normen und Werten auf der einen Seite, bis zur Entfremdung auf der anderen.
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Ästhetisches Verhalten |
Walter Schurian |
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Abstract
Unter dem ästhetischen Verhalten kann man zum einen den künstlerischen Schaffensprozeß sowie die künstlerischen Wahrnehmungen verstehen. Für die Entwicklungspsychologie ist damit zum anderen aber auch ausgedrückt, daß das Verhalten selbst sich in einer besonderen Art und Weise darstellt. Es kommt nicht auf das Was und Warum, sondern auf das Wie des Verhaltens an; auf die Präsentation, die Darbietung nach außen sowie das Reagieren auf bestimmte Reize.
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Ästhetisches Verhalten |
Walter Schurian |
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Abstract
Unter dem ästhetischen Verhalten kann man zum einen den künstlerischen Schaffensprozeß sowie die künstlerischen Wahrnehmungen verstehen. Für die Entwicklungspsychologie ist damit zum anderen aber auch ausgedrückt, daß das Verhalten selbst sich in einer besonderen Art und Weise darstellt. Es kommt nicht auf das Was und Warum, sondern auf das Wie des Verhaltens an; auf die Präsentation, die Darbietung nach außen sowie das Reagieren auf bestimmte Reize.
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Gemeinsamkeit und Vereinzelung |
Walter Schurian |
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Abstract
Gesellschaftliche Werte- und Normensysteme und die sie vermittelnden Institutionen üben eine Autorität aus, deren Abstand zum Individuum sich während seines Lebenslaufs zunehmend reduziert. Normen und Werte besitzen Autorität im gesellschaftlichen Sozialisationsprozeß. Beide Begriffe haben sich im Laufe der theoretischen Diskussion verfestigt und von der Wirklichkeit derart gelöst, daß sie schließlich eine verselbständigte theoretische Bedeutung erhalten und sich wechselseitig definieren. Normen werden als Handlungserwartungen und -anweisungen interpretiert, deren soziale Relevanz sich aus Wertbestimmungen ableitet (Smelser, 1972; Herz, 1987).
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Gemeinsamkeit und Vereinzelung |
Walter Schurian |
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Abstract
Gesellschaftliche Werte- und Normensysteme und die sie vermittelnden Institutionen üben eine Autorität aus, deren Abstand zum Individuum sich während seines Lebenslaufs zunehmend reduziert. Normen und Werte besitzen Autorität im gesellschaftlichen Sozialisationsprozeß. Beide Begriffe haben sich im Laufe der theoretischen Diskussion verfestigt und von der Wirklichkeit derart gelöst, daß sie schließlich eine verselbständigte theoretische Bedeutung erhalten und sich wechselseitig definieren. Normen werden als Handlungserwartungen und -anweisungen interpretiert, deren soziale Relevanz sich aus Wertbestimmungen ableitet (Smelser, 1972; Herz, 1987).
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Desorientierungen |
Walter Schurian |
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Abstract
Das Auffallende und fast schon Selbstverständliche am Thema Jugendalter, aus der Sicht der Psychologie, besteht darin, daß von einer Altersgruppe die Rede ist, in der das Normale unnormal wird, das Kontinuierliche diskontinuierlich, das Stabile instabil; kurz: das Jugendalter erscheint in der Öffentlichkeit und in der Wissenschaft als eine Zeit des Übergangs. Es ist die Rede von der „Ambivalenz“ der Jugendlichen (A.Freud, 1980), von einer Phase der spannungsreichen Objektfindung (Freud, 1971), von der Balance zwischen Gleichgewicht und Ungleichgewicht (A.Freud, 1969), zwischen „Identitätv“ und „Rollendiffusion“ (Erikson, 1976). Im kognitiven Bereich geht im Jugendalter eine „Umstrukturierung“ vonstatten (Lewin, 1963), ein Übergang von „konkreten“ zu „formalen“ Denkoperationen (Piaget, 1969). In ihrer Sexualität schwanken Jugendliche zwischen Liebe und Erotik (Spranger, 1924), oder zwischen sinnlichen und geistigen Bedürfnissen (Ch.Bühler, 1967).
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Desorientierungen |
Walter Schurian |
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Abstract
Das Auffallende und fast schon Selbstverständliche am Thema Jugendalter, aus der Sicht der Psychologie, besteht darin, daß von einer Altersgruppe die Rede ist, in der das Normale unnormal wird, das Kontinuierliche diskontinuierlich, das Stabile instabil; kurz: das Jugendalter erscheint in der Öffentlichkeit und in der Wissenschaft als eine Zeit des Übergangs. Es ist die Rede von der „Ambivalenz“ der Jugendlichen (A.Freud, 1980), von einer Phase der spannungsreichen Objektfindung (Freud, 1971), von der Balance zwischen Gleichgewicht und Ungleichgewicht (A.Freud, 1969), zwischen „Identitätv“ und „Rollendiffusion“ (Erikson, 1976). Im kognitiven Bereich geht im Jugendalter eine „Umstrukturierung“ vonstatten (Lewin, 1963), ein Übergang von „konkreten“ zu „formalen“ Denkoperationen (Piaget, 1969). In ihrer Sexualität schwanken Jugendliche zwischen Liebe und Erotik (Spranger, 1924), oder zwischen sinnlichen und geistigen Bedürfnissen (Ch.Bühler, 1967).
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Exkurs: Eine Jugend in Mariendorf |
Walter Schurian |
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Abstract
Mariendorf liegt vor den Toren Wiens. Dort beginnt die Tiefebene, die sich nach Süden und Osten hin erstreckt. Einst befanden sich hier kleine Dörfer voller Leben und Austausch, buntscheckig in ihrer Vielfalt, jetzt herrschen hier Leere und Langeweile. Es ist ein Dorf, das inzwischen weder diesen Namen beanspruchen kann, noch irgend etwas zu bieten vermag, das an das einstige Leben erinnerte. Mariendorf ist ein Beispiel für die Kahlschläge, welche man anfangs in den Großstädten vornahm, damit viel Übel anrichtete und an ihren Rändern sichtbare Narben hinterließ. Diese machen sich jetzt bemerkbar. Die Sanierungsversuche, welche man euphorisch, guten Glaubens und auch kurzsichtig den Großstädten abschaute und diesem Dorf rücksichtslos und radikal aufzwang, erweisen sich mehr denn je als der Anfang vom Ende eigenständiger Lebensart.
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Exkurs: Eine Jugend in Mariendorf |
Walter Schurian |
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Abstract
Mariendorf liegt vor den Toren Wiens. Dort beginnt die Tiefebene, die sich nach Süden und Osten hin erstreckt. Einst befanden sich hier kleine Dörfer voller Leben und Austausch, buntscheckig in ihrer Vielfalt, jetzt herrschen hier Leere und Langeweile. Es ist ein Dorf, das inzwischen weder diesen Namen beanspruchen kann, noch irgend etwas zu bieten vermag, das an das einstige Leben erinnerte. Mariendorf ist ein Beispiel für die Kahlschläge, welche man anfangs in den Großstädten vornahm, damit viel Übel anrichtete und an ihren Rändern sichtbare Narben hinterließ. Diese machen sich jetzt bemerkbar. Die Sanierungsversuche, welche man euphorisch, guten Glaubens und auch kurzsichtig den Großstädten abschaute und diesem Dorf rücksichtslos und radikal aufzwang, erweisen sich mehr denn je als der Anfang vom Ende eigenständiger Lebensart.
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Jugendfeindlichkeit |
Walter Schurian |
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Abstract
Im Gegensatz zum Kindesalter und zum Erwachsenenalter fehlt dem Jugendalter eine eindeutige, wissenschaftliche Bestimmung (Rosenmayr, 1969) Nicht daß die beiden anderen Lebensalter eindeutiger bestimmbar wären; doch es besteht hier ein breiterer Konsens — psychologisch, soziologisch, medizinisch, politisch, ökonomisch und gesellschaftlich — als beim Jugendalter. Auch ruft diese Alterstufe ein breitgestreutes und widersprüchliches Spektrum von Gefühlen, Einstellungen, Urteilen und sonstigen Zuschreibungen hervor.
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Jugendfeindlichkeit |
Walter Schurian |
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Abstract
Im Gegensatz zum Kindesalter und zum Erwachsenenalter fehlt dem Jugendalter eine eindeutige, wissenschaftliche Bestimmung (Rosenmayr, 1969) Nicht daß die beiden anderen Lebensalter eindeutiger bestimmbar wären; doch es besteht hier ein breiterer Konsens — psychologisch, soziologisch, medizinisch, politisch, ökonomisch und gesellschaftlich — als beim Jugendalter. Auch ruft diese Alterstufe ein breitgestreutes und widersprüchliches Spektrum von Gefühlen, Einstellungen, Urteilen und sonstigen Zuschreibungen hervor.
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