书目名称 | Lessings Trauerspiele | 副标题 | Der Ursprung des mod | 编辑 | Gisbert Ter-Nedden | 视频video | http://file.papertrans.cn/586/585221/585221.mp4 | 图书封面 |  | 出版日期 | Book 19861st edition | 关键词 | Drama; Geist; Germanist; Germanistik; Gotthold Ephraim Lessing; Kritik; Trauer; Trauerspiel | 版次 | 1 | doi | https://doi.org/10.1007/978-3-476-03215-7 | isbn_ebook | 978-3-476-03215-7 | copyright | Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1986 |
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Front Matter |
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Abstract
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,Einleitung: Lessings Fehler, |
Gisbert Ter-Nedden |
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Abstract
Lessing gilt nicht als schwieriger Autor. Seiner Poesie fehlt die Aura des Rätselhaften, Dunklen und Tiefsinnigen. Klopstocks Gestus, durch die Grenzen der Sprache eingeengt zu werden, war Lessing verdächtig. Gleichwohl enthalten auch seine Dramen Widerstände gegen das sofortige und vollständige Verstehen, wie die Interpretationsgeschichte dokumentiert. Nach Auskunft der einschlägigen Spezialbibliographie sind zwischen 1730 und 1799 fast siebenhundert Originaltrauerspiele in Deutschland erschienen [3], von denen nur ein Bruchteil eine kommentierende Literatur hervorgebracht hat. Die Masse der Gebrauchs- und Trivialdramatik konnte von den Zeitgenossen zum Gegenstand der Kritik, von den Literarhistorikern zum Gegenstand der literaturgeschichtlichen Auswertung, aber von niemandem zum Gegenstand einer eigenen Verstehensbemühung gemacht werden. Die Stücke enthalten nichts, was man nicht- oder mißverstehen könnte, gleich ob in ihnen die Konventionen der tragédie classique fortgeschrieben werden, ob sie zur neu entstehenden Gattung des bürgerlichen Trauerspiels und Rührstücks in der Nachfolge Lillos, Moores, Merciers u. a. gehören, oder ob sie — wie Bodmers »politische Schauspiele« — so e
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,Miss Sara Sampson, |
Gisbert Ter-Nedden |
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Abstract
Die Frage nach dem ›Erlebten‹, die die Goethe-Philologie ins Brot gesetzt hat, findet an Lessings Werken keine Nahrung; bei ihm ist alles ›erlernt‹. Lessing-Philologie war und ist wesentlich Suche nach literarischen Vorbildern und Quellen. Gelegentlich haben zwar die Interpreten ersatzweise fremde Biographien zur Quelle der . ernannt. So hat man das Stück als Dramatisierung der Biographie Swifts gelesen [1]; und Peter Weber entledigt sich der Pflicht, literarische Werke als Abbildung sozialer Widersprüche zu deuten, indem er wahrscheinlich zu machen versucht, Gleims unglücklicher, am Widerstand des eifersüchtigen Vaters scheiternder Heiratsversuch habe Lessing dazu inspiriert, »das Problem des Widerspruchs von individuellem Liebesanspruch und ständisch-familialer Reglementierung am Schicksal Saras zu diskutieren«. [2] Aber das ist eine Deutungsformel, die — wie mir scheint — Gleims Liebesgeschichte noch weniger trifft als Lessings Stück; denn wenn da jemand die Grenzen »ständisch-familialer Reglementierung« im Interesse eines »individuellen Liebesanspruchs« überschritt, dann gewiß nicht Gleim durch seine korrekt betriebene Werbung, sondern allenfalls der Vater durch seine pathologi
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,Philotas, |
Gisbert Ter-Nedden |
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Abstract
»Lassen Sie uns … bei den Alten in die Schule gehen. Was können wir nach der Natur für bessere Lehrer wählen?« [1] — so lautet eine vielzitierte Aufforderung, die Lessing an Mendelssohn und Nicolai richtet. Von den »Alten« hat ihm nach eigenem Zeugnis Sophokles am meisten bedeutet:
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,Emilia Galotti, |
Gisbert Ter-Nedden |
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Abstract
Die Geschichte eines Vaters, der seine Tochter lieber mit dem ersten besten Metzger-Messer abschlachtet, und zwar im Namen von Freiheit, Tugend und Recht, als sie der Gewalt eines lüsternen Tyrannen zu überlassen, und der um dieser Tat willen in der literarisch-politischen Überlieferung als Freiheits- und Tugendheld gefeiert wurde, ist gewiß ein geeigneter Gegenstand für Moral- und Traditionskritik. Denn wenn man im Ernst fragt, in welcher Hinsicht sich hier die Liebe zur Freiheit, zum Recht und zur Tugend bewährt, worin sich die Gewalt, die die Keuschheit rettet, indem sie das eigene Kind umbringt, von der Gewalt unterscheidet, die die Keuschheit bedroht, dann zeigt sich sofort, daß nicht Vernunft und Menschlichkeit oder gar die anspruchsvolle Moral des Sokrates und der Bergpredigt exemplarisch Gestalt gewinnt, nach der es besser ist, Unrecht zu leiden, als Unrecht zu tun, sondern die kompromiß- und grenzenlose Kampfbereitschaft.
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,Schluss: Lessings Missverständlichkeit, |
Gisbert Ter-Nedden |
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Abstract
»Ein seltsames Schauspiel fürwahr: Ausgerechnet der größte Rationalist unter den deutschen Schriftstellern seines Jahrhunderts gibt den Lesern — und der gelehrten Forschung! — noch heute Rätsel auf, deren Lösung weitere Rätsel ergeben« [1], so kommentiert Walter Jens den paradoxen Eindruck mißverständlicher Aufklärung, der sich aufdrängt, wenn man Lessings dramatisches Werk und seine Wirkung im Ganzen überblickt. Wenn es stimmt, daß die Interpretationsgeschichte der Trauerspiele als Geschichte eines Mißverständnisses und seiner mühsamen Revision rekonstruiert werden muß, dann lautet eines der weiteren Rätsel, das sich nach Auflösung der Verständnisprobleme stellt: Wie ist so viel Mißverstand zu verstehen? Denn die Verwechslung eines moralkritischen mit einem moralistischen Stück ., eines kosmopolitischen mit einem patriotischen Drama . und einer problematisierten mit einer aktualisierten Virginia betrifft ja keine mehr oder weniger zentrale Einzelheit, sondern jeweils den Sinn des Ganzen, und das, obwohl zumindest die . zu den meistinterpretierten Texten der deutschen Literatur zählt und hier buchstäblich jeder Satz in zahllosen Interpretationen immer aufs neue um und um gewendet w
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Abstract
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