书目名称 | Die präventive Funktion von Krisen | 副标题 | Essays zur Transform | 编辑 | Achim Kinter | 视频video | http://file.papertrans.cn/278/277900/277900.mp4 | 图书封面 |  | 描述 | Das Wort „Krise“ ist eines der meistbenutzten Wörter unserer Zeit – zu Recht, denn es kennzeichnet die Gegenwart durchaus treffend. Das heißt aber nicht, dass sich Krisendichte und Krisenbewältigung auf demselben Niveau befänden. Es lohnt sich, Krisen in ihren vielfältigen Erscheinungsformen und ihrer komplexen Semantik auszuleuchten. Die hier versammelten Essays wollen sie besser erkennbar und handhabbar machen. Die Texte stammen aus den vergangenen drei Jahren: Ihr Hintergrund sind Themen wie die Pandemie, der Ukrainekrieg oder auch der Klimawandel. Mit den Mitteln des philosophischen Diskurses werden viele Fragen gestellt und Antworten gegeben. Der Mensch ist das Licht, in dem sich die Krisen baden. Ob sie sich in ihm eines Tages auflösen werden, mag bezweifelt werden. – Achim Kinter | 出版日期 | Book 2023 | 关键词 | Risiko; Wandel; New Work; Krise; Chance | 版次 | 1 | doi | https://doi.org/10.57088/978-3-7329-8948-5 | isbn_ebook | 978-3-7329-8948-5 | copyright | Frank & Timme GmbH 2023 |
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Front Matter |
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Abstract
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,Krisen und andere Gelegenheiten, |
Achim Kinter |
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Abstract
Vielleicht sind Krisen nur Augenblicke, in denen wir uns fragen, was wir an wichtigen Angelegenheiten noch erledigen wollen oder erledigen müssten. Manche Krisen sind für uns persönlich ein lebensbestimmendes Ereignis und für die Welt unsichtbar. Andere Krisen sind Paukenschläge der Geschichte, aber wir erfahren erst von ihnen, wenn sie schon geschehen sind. Was habe ich getan, als die Mauer fiel? Ich weiß das ganz genau. Meine erste Tochter wurde geboren. Und es interessierte mich so überhaupt nicht, ob Gorbatschow, Kohl und Hasselhoff europäische, wenn nicht Weltgeschichte schreiben. Ich hielt die Welt vorsichtig in den Händen, sie war 52 Zentimeter groß und veränderte mein Leben für immer. Und auch wenn ich mich später mit der deutsch-deutschen Geschichte beschäftigte, so war und ist die gesamtdeutsche Geburt bis heute nur eine Randnotiz im Verhältnis zu dieser anderen für die Welt unsichtbaren Geburt in einem unansehnlichen Krankenhaus im Ruhrgebiet.
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,Metaversum und Mettwurst, |
Achim Kinter |
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Abstract
Freuen Sie sich auch schon auf ihre Zukunft als Avatar? Sind Sie auch diese altbackene, langweilige Realität leid und wünschen sich ein neues Leben? Leben Sie noch – oder wohnen Sie schon in einem Metaversum? Glauben Sie immer noch, dass Menschen nur . Leben leben, nur . Person sein können? Wie retro! Seien Sie, wer sie sein wollen! Und nicht nur in ihren Träumen, sondern mit allem, was dazu gehört. Das Zauberwort ist „Immersion“, was im Zusammenhang mit dem Metaversum bedeutet, dass wir in eine virtuelle Welt eintauchen und die Grenzen von dieser zur realen Welt nicht mehr wahrnehmen. Unsere sinnliche Wahrnehmung, die sich in Bezug auf das Internet noch auf ein wenig Haptik beim Tastendrücken, ansonsten aber auf Sehen und Hören beschränkt, wird radikal erweitert (augmented) zu einer ganzheitlichen quasi-körperlichen Simulation. Kommunikation kann endlich das sein, was sie in der Wirklichkeit auch ist: eine Synthese aller menschlichen Wahrnehmungs- und Ausdrucksmöglichkeiten – und nicht ein beschränktes Mailen, Chatten oder Videospielen. Und die Fans des Metaversums hoffen, dass so das soziale und digitale Leben zu einer Einheit wird.
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,Blinde Flecken und Blasenschwäche, |
Achim Kinter |
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Abstract
1956 schreibt Roland Barthes sein Buch „Mythologies“ zuende. Es geht um Alltagsmythen der französischen Gesellschaft, um die Semiotik blinder Flecken: Themen und Phänomene, die in ihrer komplexen Bedeutung und Wirkung unkommentiert, unhinterfragt und ungelöst existieren. Unter ihnen führt Barthes etwa den Citroen DS 19 an, die Tour de France und das Beefsteak. Er will die Prozesse der Mythisierung sichtbar machen, die sozialen und symbolischen Funktionen, die eingelagerten Narrative, die ideologischen und semiologischen Sinnebenen aufzeigen. Die Analysen sind brillant und originell. Doch am Ende des Buches schreibt der Autor: „Unaufhörlich gleiten wir zwischen dem Objekt und seiner Entmystifizierung hin und her, außerstande, es in seiner Totalität wiederzugeben. Denn wenn wir das Objekt durchdringen, so befreien wir es, zerstören es aber auch.“ Wie können wir mit blinden Flecken umgehen, ohne durch ihre Offenlegung Schaden anzurichten? Oder sollten wir die Hunde erst gar nicht wecken?
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,Agilität, Flamenco und etwas Kleist, |
Achim Kinter |
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Abstract
Schnell ist die Welt und voller Varianten, Winkelzüge und Überraschungen. Da kommt eine Idee gerade recht, die wie Lucky Luke schneller ist als der Schatten ihrer eigenen Strategie. Ist agiles Arbeiten wie Flamenco? Und war Kleist ein Vordenker der agilen Arbeitswelt? Einer der letzten Texte Heinrich von Kleists trägt den bemerkenswerten Titel „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden.“ Es ist einer jener Titel, die man nicht mehr vergisst und die uns zahllose Assoziationen bescheren. Bemerkenswert ist auch, dass Kleist nicht etwa das allmähliche Verfertigen kritisiert und stattdessen eine planvolle, durchdachte, diszipliniert vorgetragene Rede einfordert. Im Gegenteil: Für ihn ist das allmähliche Verfertigen die höchste Form der Redekunst. Im Gegensatz dazu steht eine Haltung, die anstrebt „von nichts zu sprechen, als nur von Dingen, die du bereits verstehst.“ In gewissem Sinne formuliert Kleist also eine Innovationstheorie.
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,Fragen Sie Herrn Tur Tur!, |
Achim Kinter |
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Abstract
Die Figur des Scheinriesen ist prädestiniert als Coach von Krisenmanagern. Aktuelle Themen rund um Covid-19 lassen sich mit seiner Hilfe aus ungewöhnlichem Blickwinkel betrachten. Kann die Krise eine wichtige Funktion in Organisationen übernehmen? Wie verändere ich erfolgreich meine Krisen-Wahrnehmung? Und – gibt es ein Tur Tur-Management? Der deutsche Kinderbuchautor Michael Ende hat uns in einer seiner Geschichten die wunderbare und tiefsinnige Figur des Herrn Tur Tur geschenkt, besser bekannt als der Scheinriese. Diese Figur aus „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ inspiriert dazu, über fundamentale Herausforderungen von Unternehmen nachzudenken. Wir haben uns deswegen erlaubt, Herrn Tur Tur einige Fragen zu Krisenmanagement, Covid-19 & die Zukunft zu stellen.
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,Das Spiderman-Dilemma, |
Achim Kinter |
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Abstract
Verantwortung ist einer der meistbenutzten Begriffe unserer Zeit. Und je populärer er wird, desto vielschichtiger wird seine Bedeutung. Für den, der ihn seriös und klar nutzen möchte, bietet sich ein Blick in seine Geschichte an. In dem Hollywood-Blockbuster „Spider-Man“ von 2002 findet sich ein Satz, der seitdem ein fester Bestandteil nicht nur der Popkultur geworden ist: „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung.“ Vielleicht geht er zurück auf den US-amerikanischen Präsidenten Richard Nixon: „With great power goes great responsible“. Vielleicht auf Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf: „Wer stark ist muss auch gut sein.“ Jedenfalls erinnert er an ein ethisches Dilemma, das neuerdings wieder breit diskutiert wird. Man könnte es folgendermaßen fokussieren: Haben große Unternehmen eine große gesellschaftliche Verantwortung und kleine Unternehmen eine kleine gesellschaftliche Verantwortung? Muss ein reicher Mensch mehr spenden als ein armer Mensch? Muss sich ein physisch starker Mensch bei einer körperlichen Auseinandersetzung mehr engagieren als ein physisch schwacher Mensch? Kann man diese Fragen beantworten ohne ideologisch zu werden? Sind das sinnvolle Fragen? Spiderman scheint u
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,Lernt Alt was Jung versteht?, |
Achim Kinter |
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Abstract
Wir reden heute vom „Krieg der Generationen“. Die Alten haben Angst vor der Jugend – und um die Jugend. Hat dieser ewige Konflikt eine neue Qualität bekommen? Und können Gesellschaft und Unternehmen ihn nutzen, um die Zukunft zu gestalten? Im Kampf zwischen Jung und Alt könnte der 29. April 2021 rückblickend ein historisches Datum werden. Zum ersten Mal, so schreibt „Die Zeit“, „ist eine Umwelt-Verfassungsbeschwerde vor dem höchsten deutschen Gericht erfolgreich“. Aktivistin Line Niedeggen von der Fridays-for-Future-Bewegung wird zitiert: „Das Gericht bestätigt mit der Klimaklage, was die Naturwissenschaft seit Jahren zeigt: Aufschieben und unzureichende Klimaziele gefährden nicht nur die Natur, sondern unser Recht auf Leben und das Recht auf Zukunft“.
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,Die unerträgliche Bedeutung jedes Menschen, |
Achim Kinter |
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Abstract
Wenn unsere Tochter oder unser Sohn sich in Lützerath an einen Braunkohlebagger im Tagebau Hambach kettete oder als Mitglied der „Letzten Generation“ auf einer vielbefahrenen Straße festklebte – würden wir großen Stolz empfinden oder große Scham? Würden wir, wie der Comedian Dieter Nuhr, der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg empfehlen, sich an einer tatsächlich lebensgefährlichen Demonstration in China zu beteiligen anstatt an einer „Marketingaktion“ in einem rheinischen Dorf? Ist es ein berechtigter Einwand gegen die Mittel des Widerstands angesichts ökologischer Tatenlosigkeit und unverdrossenen Bestandsdenkens – oder ein billiger Gag angesichts großen Mutes und politischer Zivilcourage?
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,Multi Tasking oder Deep Listening?, |
Achim Kinter |
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Abstract
Stellvertretend für unzählige Artikel über die Liebe in Zeiten von Corona steht ein Interview mit der Berliner Paartherapeutin Anna Wilitzki, die von einer massiv gestiegenen Trennungsquote in der Covid-Zeit berichtet. Paare kämen an ihre Grenzen, weil sie das permanente Zusammensein und -leben durch Homeoffice, Kinderbetreuung oder Kurzarbeit überfordere. Ist das überraschend? Sollte man nicht meinen, dass Menschen, die sich lieben, möglichst viel zusammen sein wollen? Aber warum münden dann rund 20 Prozent der Urlaube von Paaren in der Trennung?
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,Wahrheit, nein danke!, |
Achim Kinter |
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Abstract
In dem Film „Der Stadtneurotiker“ beschreibt Woody Allen in einer Szene eine Erfahrung, die wir alle schon gemacht haben. Er steht mit seiner Freundin, gespielt von Diane Keaton, in einer Schlange an der Kinokasse. Hinter ihm parliert ein Mann laut und selbstbewusst über Filme und Regisseure, über Frederico Fellini und Samuel Beckett. Allen ist genervt von den, aus seiner Sicht, haltlosen Ansichten des Mannes. Als er anfängt, sich über den Medienphilosophen Marshall McLuhan auszulassen, platzt Allen der Kragen. Er tritt vor die Kamera und spricht den Zuschauer direkt an: „Was tut man, wenn man an der Kinokasse sich die Beine in den Bauch steht, und so einen Menschen hinter sich hat?“ Und zu dem Mann gewandt: „Sie haben doch gar keine Ahnung von McLuhan.“
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,Home Office oder Work Life Distance?, |
Achim Kinter |
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Abstract
Der österreichischen Kabarettistin Lisa Eckhart missfällt die Vermengung von Öffentlichkeit und Privatsphäre. Sie empfindet etwa den immer selteneren Gebrauch des Siezens als einen ästhetischen Verlust. Der US-Soziologe Richard Sennett geht sogar noch weiter: für ihn erleben wir heute eine „Tyrannei der Intimität“. Eckhart, die auf der Bühne die extreme Provokation pflegt, sieht sich selbst als Philanthropin. Um sich diese Weltsicht zu erhalten, reduziert sie ihren Kontakt zu Menschen auf ein Minimum. Eckhart: „Ich möchte mir die Illusion nicht zerstören.“ Die Kunstfigur auf der Bühne tritt nur scheinbar in Kontakt zu anderen Menschen. Tatsächlich trennen Kunst und Publikum eine unüberwindbare Mauer. Gottseidank, so die Kabarettistin. Wenn nun aber in der Gegenwart der Wunsch allgegenwärtig scheint, diese Mauer einzureißen, in der Hoffnung, dadurch etwas zu gewinnen, ist Eckharts Frage: Was verlieren wir?
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,Das nicht fälschbare Leben, |
Achim Kinter |
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Abstract
Ist die Blockchain-Technologie ein nachhaltiger Paradigmenwechsel für die globale Wirtschaft? Oder ist sie mit ihrer Fokussierung auf Kryptowährungen wie Bitcoin ein neues Las Vegas für Eliten, Hacker und Superreiche? Wie wahrscheinlich ist es, dass sie die Märkte revolutioniert wie zuvor das Internet?
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,Können wir Purpose kaufen?, |
Achim Kinter |
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Abstract
Während ich zum Begriff „Purpose“ recherchierte, stieß ich auf die Homepage eines bekannten „integrierten Technologiekonzerns“. Ich las, dass sich das traditionsreiche deutsche Unternehmen als „namhafter Entwicklungspartner und Direktzulieferer der globalen Automobilindustrie und als führendes internationales Systemhaus für Sicherheitstechnologie“ versteht und präsentiert. Im Header der Startseite parkt ein E-Auto, im Imagefilm, der die Vorstellung eröffnet, steht der Begriff „Sicherheit“ im Mittelpunkt. Sicherheit, so könnte man es verstehen, ist der „Purpose“, der Sinn und Zweck, der Kerngedanke der Existenz dieses Unternehmens. Sicherheit ist möglicherweise die Philosophie hinter dem Geschäftsmodell, der sinnstiftende Wesenskern, die Leitmaxime seines Handelns. Und es scheint nicht völlig abwegig, sich vorzustellen, dass das Thema Sicherheit im Herbst 2022 nicht nur in Deutschland ein attraktives und begehrtes Thema ist. Wenig verwunderlich also, dass der besagte Konzern soeben das Geschäft seines Lebens macht.
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,Intelligenz 2.0, |
Achim Kinter |
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Abstract
Wenn ich mit meiner Frau beim Frühstück sitze, ergibt sich manchmal folgender Streit. Ich frage: Hast du gut geschlafen? Und sie antwortet, indem sie auf ihre Smartwatch guckt: Nein, nicht wirklich, nur vier Stunden und zwölf Minuten. Dann sage ich: Aber wie fühlst du dich? Gut, sagt sie dann. Und ich: Also könnte deine Uhr auch daneben liegen? Nein, ist ihre Antwort, sie kann mir ganz genau sagen, wie lange ich geschlafen habe. Und ich: Wer weiß, was diese Uhr unter „Schlafen“ versteht! Das ist doch Unsinn, sagt dann meine Frau, greift zum Handy und googelt, mit welchen Sensoren die Smartwatch den Schlaf analysiert: Siehst du, sie registriert Bewegungs- und Herzfrequenzmuster und den Atemrhythmus. Ja, aber das sagt doch wenig darüber aus, wie du deinen Schlaf empfindest! Hier steht, es gibt ein Barometer, ein Gyroskop, einen geomagnetischen Sensor, einen Hallsensor, einen Annäherungssensor und einen Lichtsensor. Du benutzt doch auch das Barometer auf unserer Terrasse! Das stimmt, mache ich noch einen Versuch, aber wenn es regnet, werde ich zweifelsohne nass, ob ich aber gut oder schlecht schlafe, kann mir kein Instrument sagen, sondern nur mein Gefühl. Du und deine Gefühle, sagt d
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,Unternehmen in der Rhetorikfalle, |
Achim Kinter |
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Abstract
In Monty Pythons Film „Das Leben des Brian“ wird der junge Aktivist Brian mit einer heiklen Aufgabe betraut: er soll im römisch besetzten Judäa die Stadtmauer mit ein paar romkritischen Parolen versehen. Seine Aktion geht schief, er wird entdeckt. Doch die Römer verhaften Brian nicht etwa, sondern kritisieren die falsche Grammatik seiner Graffitis. Als Strafe muss er mit zahlreichen korrekten Deklinationen einen riesigen Teil der Mauer beschriften. Die Kunst der korrekten und schönen Rede ist im antiken Rom so wichtig, dass sie selbst gemeine Soldaten höher schätzen als die Bedeutung dessen, was gesagt oder geschrieben wird – geschweige denn die Motive, Folgen oder Intentionen der Kommunikation. Das mag heute, angesichts der exzessiven sprachlichen Niveaulosigkeiten in den sozialen Medien verwundern. Es verweist aber auch auf eine „Kunst“, die in Vergessenheit geraten oder pervertiert wurde: die Rhetorik. „Das Sprechen einer Sprache ist ein Teil einer Tätigkeit oder einer Lebensform“, schrieb der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein. Ist es nicht rätselhaft, dass wir in der ausgeprägtesten Mediengesellschaft aller Zeiten leben, uns aber das Handwerkszeug der Kommunikation,
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,Tu dir Gutes und rede darüber, |
Achim Kinter |
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Abstract
Der deutsche Komiker Johann König erzählt in seinem aktuellen Programm, wie er angesichts der krisengeprägten Gegenwart den Entschluss fasst, sich bewusst mit Finanzfragen auseinander zu setzen. Klimakrise, Krieg, politische Achterbahnfahrten – König hat das Gefühl, dass er seiner Familie und sich selbst es schuldig ist, sich nicht mehr naiv und beiläufig mit Geld beschäftigen zu dürfen, sondern eine Strategie entwickeln zu müssen. Er will sein Geld vermehren. Zugleich möchte er aber nicht nur gewinnorientiert agieren, sondern auch verantwortungsbewusst. Seine Lösung: ein fairer Fonds, der verspricht, ethische Standards zu berücksichtigen und Investitionen in das auszuschließen, was König ablehnt. Beispielsweise die Abholzung des Regenwaldes.
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,Etwas von Bedeutung, |
Achim Kinter |
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Abstract
Wir sind alle der Meinung, dass es Dinge gibt, die wir für den Augenblick tun: essen, schlafen, arbeiten. Und dass es Dinge gibt, die eine Bedeutung haben über den Augenblick hinaus: etwas erschaffen, zu lieben, sich einer Sache verpflichten. Aber was, wenn Bedeutung nur eine Illusion wäre? In der Comic-Verfilmung der Superman-Geschichte aus dem Jahr 2013 „Man of Steel“ wird die Offenbarung des Helden ein wenig neu erzählt. Der ist gerade den Menschen freundlich und kooperationsbereit gegenübergetreten und sitzt nun mit der Reporterin Lois Lane, seiner Vertrauensperson, in einer militärischen Einrichtung. Er trägt seine Berufsbekleidung, Lois zeigt auf das Symbol auf seiner Brust und fragt: Was bedeutet das S? Und er antwortet: Das ist das Symbol meiner Familie, des Hauses El. Es ist kein S, sondern das Zeichen für Hoffnung. Nun, sagt daraufhin Lois, hier auf der Erde ist es ein S. Kurze Zeit später bekommt Kal-El den Namen Superman.
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,Warum wir sind was wir tun, |
Achim Kinter |
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Abstract
Man schreibt das Jahr 1977. ln den USA kommt ein neuer Film in die Kinos: „Saturday Night Fever“. Er fällt kaum auf, kaum jemand sieht ihn. Das liegt vor allem daran, dass man 18 sein muss, um ihn sehen zu dürfen. Erst die Jugendfreigabe sorgt für volle Kinos und den Beginn einer der großen Erfolgsgeschichten der Filmindustrie. Die Welt tanzt auf die Musik der Bee Gees, alle wollen so sein wie John Travolta. Als man den allerdings fragt, wie es war, bei den Dreharbeiten zu den Bee Gees zu tanzen, beichtet er, dass er das gar nicht getan habe. Er habe auf ganz andere Musik getanzt, z. B. auf Stevie Wonder. Grund dafür war die Post-Production, während der die Musik der Brüder Gibb erst eingefügt wurde. Und man darf fragen, ob wohl der Film mit der Musik von Stevie Wonder genauso erfolgreich geworden wäre? Oder ob John Travolta einfach tanzt wie er tanzt, ganz gleich welche Musik spielt?
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,Augen auf und durch, |
Achim Kinter |
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Abstract
Die Corona-Pandemie hat viele fatale Auswirkungen und stellt Gesellschaft und Wirtschaft auf eine harte Probe. Ohne dies aus den Augen zu lassen, darf man aber auch sagen, dass die Pandemie eine seltene Chance bietet, die Resilienz von Menschen und Unternehmen zu erkennen und – womöglich – zu stärken. Die Philosophie der Stoa, die man in den Jahrhunderten vor der christlichen Zeitenwende verortet, hat drei Muster erkannt, die einer solchen Krise zugrunde liegen. 1. Unter dem Aspekt Zeit erkennt man zwei konträre Wahrnehmungen, die unser Handeln bestimmen und behindern. Per se ist es unser Wunsch, dass die Krise möglichst kurzfristig anhält.
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