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Arzneiverordnungen 2010 im Überblick |
Ulrich Schwabe |
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Abstract
Die Dynamik der Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat sich 2010 abgeschwächt (Bundesministerium für Gesundheit 2011a). Der Zuwachs war mit einem Anstieg um 330 Mio. € (+1,0%) auf 32,03 Mrd. € deutlich geringer als im Vorjahr (+4,8%). Die Steigerungsrate der Arzneimittel lag damit unter dem Anstieg der Gesamtausgaben der GKV um 2,9% auf 180,74 Mrd. €. Anders als in den Vorjahren zeigt der große Block der Krankenhauskosten (58,82 Mrd. €, +4,5%) den höchsten Zuwachs. Der Kostenanstieg für ärztliche Behandlung (33,04 Mrd. € einschließlich Praxisgebühr, +2,1%) und zahnärztliche Behandlung (11,87 Mrd. €, +2,2%) war dagegen geringer.
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Neue Arzneimittel 2010 |
Uwe Fricke,Ulrich Schwabe |
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Abstract
Die Zahl der jährlich neu eingeführten Arzneimittel hatte in Deutschland 1997 mit 41 neuen Wirkstoffen einen einstweiligen Höhepunkt erreicht, zeigt aber seitdem einen generell rückläufigen Trend (Abbildung 2.1). Im Jahre 2010 wurden nur 23 neue Wirkstoffe auf den Markt gebracht und damit kaum mehr als 1994. Eine ähnliche Entwicklung ist auch in anderen Ländern zu beobachten. Trotz ständig steigender Forschungsinvestitionen liegt die Zahl der jährlichen Neueinführungen in den USA nicht höher als vor 50 Jahren (Munos 2009).
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Orphan-Arzneimittel |
Ulrich Schwabe |
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Abstract
Orphan-Arzneimittel sind Medikamente zur Behandlung seltener Krankheiten. Die Bezeichnung stammt aus dem Englischen und weist darauf hin, dass seltene Krankheiten lange Zeit als „Waisenkinder“ (orphans) der Medizin angesehen wurden, weil die Entwicklung geeigneter Arzneimittel wegen hoher Kosten und geringer Umsatzerwartungen von der pharmazeutischen Industrie vernachlässigt wurde (Schieppati et al. 2008).
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Ökonomische Aspekte des deutschen Arzneimittelmarktes 2010 |
Valentina Coca,Katrin Nink,Helmut Schröder |
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Abstract
Im Jahr 2010 lagen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bei 176 Mrd. € und damit um rund 3% über den Ausgaben des Vorjahres. Erstmals seit 2003 hat die GKV das Jahr mit einem Defizit (390 Mio. €) abgeschlossen. Größter Posten waren erneut die Ausgaben für Krankenhausbehandlung mit einem Anteil von 35%. Den zweiten Platz belegen weiterhin die Arzneimittelausgaben mit einem Anteil von 18%, gefolgt von den Ausgaben für die vertragsärztliche Behandlung (16%) (Bundesministerium für Gesundheit 2011).
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Abstract
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Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems |
Manfred Anlauf |
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Abstract
ACE-Hemmer, Angiotensinrezeptorantagonisten und Renininhibitoren sind Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems. Wichtigster Mediator dieses Systems ist Angiotensin II, das über Kurz- und Langzeiteffekte maßgeblich an der Blutdruckregulation beteiligt ist. Angiotensin II ist einer der stärksten direkten Vasokonstriktoren und steigert dadurch den Blutdruck. Zusätzlich hat es zahlreiche indirekte Gefäßeffekte, da es die Freisetzung von Noradrenalin, die adrenale Aldosteronsynthese, die tubuläre Natriumrückresorption und die Bildung von Wachstumsfaktoren (Herzhypertrophie, Remodeling) erhöht. Alle diese Angiotensinwirkungen werden über AT.-Rezeptoren vermittelt.
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Analgetika |
Rainer H. Böger,Gerhard Schmidt |
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Abstract
Für die Schmerzbehandlung werden in erster Linie Opioide und nichtopioide Analgetika eingesetzt. Die nichtopioiden Analgetika wirken zusätzlich antipyretisch, einige auch entzündungshemmend. In manchen Fällen bereitet es Schwierigkeiten, eine eindeutige Trennung von Analgetika gegenüber den Antirheumatika und Antiphlogistika vorzunehmen. So wird Acetylsalicylsäure besonders in Deutschland vorzugsweise zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt. Sie wirkt aber in höheren Dosen auch antiphlogistisch. Seit mehreren Jahren werden die nichtsteroidalen Antiphlogistika Ibuprofen, Naproxen und Diclofenac in geringerer Dosis als rezeptfreie Schmerzmittel verwendet.
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Antiallergika |
Anette Zawinell,Ulrich Schwabe |
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Abstract
Antiallergika werden zur Behandlung der allergischen Rhinitis und Konjunktivitis, des Asthma bronchiale, allergischer Hautreaktionen (z. B. Urtikaria, Pruritus) und generalisierter allergischer Krankheiten (z. B. Insektengiftallergien, anaphylaktische Reaktionen) eingesetzt. In diesem Kapitel werden schwerpunktmäßig H.-Antihistaminika und Hyposensibilisierungsmittel besprochen. Weitere Arzneimittel für allergische Indikationen werden in den Kapiteln über Bronchospasmolytika (Kapitel 19), Corticosteroide (Kapitel 21), Dermatika (Kapitel 22), Ophthalmika (Kapitel 36) und Rhinologika (Kapitel 40) dargestellt. Das Gesamtvolumen der Antihistaminika ist auf 97 Mio. definierten Tagesdosen (DDD) gesunken und hat damit seit 2001 um mehr als die Hälfte abgenommen. Das Verordnungsvolumen der Hyposensibilisierungsmittel ist nach einer jahrelangen Zunahme 2010 erstmals nicht weiter angestiegen (Abbildung 7.1).
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Antianämika |
Klaus Mengel |
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Abstract
Eine Anämie kann zahlreiche Ursachen haben, die vor Beginn der Therapie mit Antianämika geklärt werden sollten. Am häufigsten ist die Eisenmangelanämie, durch mangelnde Zufuhr, ungenügende Resorption, gesteigerten Bedarf oder Verlust von Eisen z.B. durch okkulte Blutungen. Daneben gibt es sekundäre Anämien bei Leber- oder Nierenkrankheiten, Tumoren, Infektionen oder Zytostatikatherapie sowie weitere Anämieformen mit gestörter Erythrozytenbildung (z. B. aplastische Anämie) und mit gesteigertem Erythrozytenabbau (hämolytische Anämien verschiedener Art).
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Antibiotika und Chemotherapeutika |
Winfried V. Kern |
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Abstract
Bei den antibakteriellen Substanzen kam es 2010 im Vergleich zum Vorjahr zu einer leichten Abnahme des Verordnungsvolumens nach definierten Tagesdosen (DDD) (vgl. Tabelle 1.1). Im langjährigen Vergleich ist die Verordnungsmenge einschließlich der des Jahres 2010 recht konstant. Betalactame, Tetracycline, und Makrolidantibiotika stellen neben den Chemotherapeutika aus dem Bereich der Fluorchinolone (Gyrasehemmer), Sulfonamide, Nitroimidazole und Nitrofurantoin die praktisch bedeutsamsten Gruppen dar.
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Antidementiva |
Ulrich Schwabe |
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Abstract
Die Demenz ist eine Krankheit des höheren Lebensalters und hat sich durch den steigenden Anteil der älteren Bevölkerung in vielen Industrieländern zu einem großen Gesundheitsproblem entwickelt. Auch in den Entwicklungsländern ist in den nächsten Dekaden ein Zuwachs an Demenzpatienten zu erwarten. Häufigste Ursache ist die Alzheimersche Krankheit. Die Prävalenz nimmt ab dem 60. Lebensjahr rasch zu und erreicht bei 85jährigen 24–33% der Bevölkerung (Übersicht bei Ballard et al. 2011). Etwa 70% des Krankheitsrisikos ist genetisch bedingt. Bei 10% der Demenzkranken liegen potentiell reversible Grundkrankheiten vor, die sich nach rechtzeitiger Diagnose und anschließend spezifischer Therapie teilweise oder vollständig rückbilden können.
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Antidiabetika |
Klaus Mengel |
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Abstract
Ziele der Diabetestherapie sind Symptomfreiheit, Verbesserung der Lebensqualität und Vermeidung von Sekundärkomplikationen. Dieses wird nach den Daten mehrerer Studien in erster Linie durch eine möglichst optimale Blutzuckereinstellung erreicht. Für den Typ-1-Diabetes ist die Wirkung der Blutzuckereinstellung durch die klassische DCCTStudie gesichert (Diabetes Control and Complications Trial Research Group 1993).
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Antiemetika und Antivertiginosa |
Karl-Friedrich Hamann |
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Abstract
Für die symptomatische Behandlung von Erbrechen und Schwindel stehen mehrere Arzneimittelgruppen zur Verfügung, die in der Regel zerebrale Rezeptoren für Neurotransmitter blockieren. Die weitaus größte Gruppe bilden Betahistin sowie die klassischen H.-Antihistaminika, die neben ihren antiallergischen Wirkungen (siehe Kapitel 7) als Antiemetika bei Reisekrankheiten und bei Schwindelzuständen unabhängig von der Ätiologie eingesetzt werden. Weiterhin werden Dopaminantagonisten aus der Gruppe der Benzamide (z. B. Sulpirid) angewandt. Zu dieser Gruppe gehört auch Metoclopramid, das bei den Magen-Darm-Mitteln (siehe Kapitel 32) ausführlich besprochen wird.
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Antiepileptika |
Ulrich Schwabe |
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Abstract
Die Arzneitherapie ist das wichtigste Verfahren zur Behandlung von Epilepsien. Maßgebend für die Auswahl von Antiepileptika sind arzneimittelspezifische Variable (Anfallstyp, Nebenwirkungsprofil, Teratogenität, Pharmakokinetik, Interaktionspotenzial, Arzneiformen) und Patientenabhängige Faktoren (Alter, Geschlecht, Komedikation, Begleitkrankheiten, genetischer Hintergrund) (McCorry et al. 2004, Glauser et al. 2006). Bei erstmals diagnostizierten Patienten wird eine Anfallsfreiheit wird bei 60–80% der Patienten erreicht (Kwan und Sander 2004).
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Antihypertonika |
Manfred Anlauf |
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Abstract
Eine arterielle Hypertonie besteht trotz sehr guter Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland bei einem großen Teil der Bevölkerung. Sie begünstigt das Auftreten von Apoplexie, Demenz, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Nierenversagen und peripherer arterieller Verschlusskrankheit. Bei mittelschwerer und schwerer Hypertonie ist der günstige Effekt einer konsequenten Arzneitherapie auf die Lebenserwartung des Hochdruckpatienten durch zahlreiche Studien belegt. Bei systolischem Blutdruck zwischen 140 und 159 mm Hg und diastolischem zwischen 90 und 99 mm Hg, der in über 75% aller Fälle mit Hypertonie vorliegt, entscheidet über Nutzen und Indikation einer antihypertensiven Therapie, insbesondere mit Medikamenten, das kardiovaskuläre Gesamtrisiko.
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Antithrombotika und Antihämorrhagika |
Lutz Hein |
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Abstract
Antithrombotika (Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer) werden bei Thrombosen, Embolien und arteriellen Gefäßkrankheiten mit unterschiedlichen therapeutischen Schwerpunkten eingesetzt. Die akute Antikoagulation mit Heparin und die nachfolgende Gabe oraler Vitamin-K-Antagonisten ist die Standardtherapie für akute Venenthrombosen und Lungenembolien. Daneben werden Vitamin-K-Antagonisten zur Prophylaxe kardiogener Hirnembolien bei atrialen Thromben und bei arteriosklerotisch bedingten Karotisstenosen angewendet.
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Antirheumatika und Antiphlogistika |
Rainer H. Böger,Gerhard Schmidt |
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Abstract
In der Therapie rheumatischer Erkrankungen einschließlich degenerativer Veränderungen werden vorzugsweise nichtsteroidale Antiphlogistika eingesetzt (Abbildung 16.1). Mit ihnen gelingt es, den entzündlichen Prozess zurückzudrängen, die Beweglichkeit zu verbessern und den entzündlichen Schmerz zu vermindern. Für Glucocorticoide (vgl. Kapitel 21) sind in der Therapie der rheumatoiden Arthritis in den letzten Jahren die Indikationen für eine niedrig dosierte Therapie ausgeweitet worden.
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Antitussiva und Expektorantien |
Björn Lemmer |
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Abstract
Antitussiva und Expektorantien werden bei Husten im Rahmen einer akuten oder chronischen Bronchitis angewendet. Dieses Symptom kann bei einer Reihe ätiologisch unterschiedlicher Krankheiten auftreten, die häufigste Ursache ist eine Virusinfektion in den oberen Atemwegen, wie sie bei Erkältungskrankheiten und Grippe vorkommt. Chronischer Husten ist häufig durch Rauchen bedingt. .temnot unter Belastung, chronischer .usten und vermehrte Schleimbildung (Auswurf) sind Leitsymptome (AHA-Symptome) bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), ein Krankheitsbild mit weltweit steigender Morbidität und Mortalität und zunehmender sozioökonomischer Bedeutung.
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