期刊全称 | „jetzt kommen andre Zeiten angerückt“ | 期刊简称 | Schriftstellerinnen | 影响因子2023 | Martina Wernli | 视频video | http://file.papertrans.cn/103/102962/102962.mp4 | 发行地址 | Der Auftaktband der neuen Reihe „Neue Romantikforschung“.Neue Perspektiven zum weiblichen Schreiben in der Romantik.Mit Studien u.a. zu Bettine von Arnim, Sophie Mereau, Benedikte Naubert, Johanna und | 学科分类 | Neue Romantikforschung | 图书封面 |  | 影响因子 | .Sie schrieben Romane, Erzählungen und Gedichte, sie übersetzten, pflegten umfangreichreiche Briefwechsel und verfassten philosophische Aphorismen: die Schriftstellerinnen der Romantik. Diese Aufsatzsammlung führt die Bestrebungen fort, die Werke der Romantikerinnen neu zu lesen. Wiederzuentdecken gibt es in diesem Band u.a. Benedikte Naubert, Dorothea Veit/Schlegel, Henriette Herz, Johanna Schopenhauer, Helmina von Chézy, Sophie Mereau, Henriette Schubart, Rahel Levin Varnhagen, Caroline de la Motte Fouqué, Jane Austen, Königin Luise, Bettina von Arnim, Adele Schopenhauer, Therese von Jakob-Robinson sowie Dorothea Tieck.. | Pindex | Book 2022 |
1 |
,Zur Wiederentdeckung romantischer Autorinnen, |
Martina Wernli |
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Abstract
Trotz vielfältiger aktueller Forschung zur Epoche erhalten die Autorinnen der Romantik immer noch weniger Aufmerksamkeit als ihre männlichen Kollegen. Nicht nur waren die schreibenden Frauen durch die vorherrschenden Rollenverständnisse um 1800 in ihren Produktions- und Publikationsmöglichkeiten benachteiligt, auch die Überlieferung der Texte war problematisch. Bis heute sind historisch-kritische Editionen rar und viele Leseausgaben vergriffen. In einer Fortsetzung der feministischen Literaturwissenschaft, wie sie seit den 1980er Jahren betrieben wird, beleuchtet der Band nun einzelne Werke und Romantikerinnen sowie Themenkomplexe wie Übersetzungen, Tiere, Handarbeiten im Zusammenhang mit Schreibprozessen und weitere, bisher noch wenig bearbeitete Kontexte und Themenfelder.
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2 |
,Populäre Ursprünge. Benedikte Naubert und die Grenzbereiche der Romantik, |
Raphael Stübe |
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Abstract
Die Sagen, Märchen und Geschichtsromane Benedikte Nauberts stellen das aktuelle Forschungswissen auf die Probe. Obwohl ein Großteil ihrer Texte noch vor den Anfängen der Frühromantik entsteht, ähnelt ihre literarische Strategie doch so sehr den romantischen Schweben und Kippfiguren, dass sie immer wieder als ‚Vorläuferin der Romantik‘ erkannt wurde. Der Beitrag nimmt sich zwei Erzählungen Nauberts aus verschiedenen Schaffensphasen vor, . (1792) und . (1808), um an ihnen die Grenzbereiche der Romantikforschung zu diskutieren: In populären Texten v. a. von Autorinnen entwickelt sich offenbar schon früh eine experimentelle Vorromantik, die mit der Kategorie der Spätaufklärung bislang nicht angemessen beschrieben ist. Dabei lässt sich plausibilisieren, dass Ludwig Tiecks . in direkter Auseinandersetzung mit Nauberts . entstand. Naubert tritt so als vorromantische Impulsgeberin wie auch als späte Diskurskritikerin der Romantik hervor.
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3 |
,Romantische Handarbeiten. Text- und Textilpraktiken bei Bettine von Arnim und Helmina von Chézy, |
Christiane Holm |
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Abstract
Die Romantik entdeckt die Handarbeiterin nicht nur in retrospektiver Perspektive, wie sie etwa in den Volksmärchen inszeniert wird, sondern auch in ihrem zeitdiagnostischen Potenzial. Dabei wird das Spinnen, Weben oder Nähen insbesondere für Schriftstellerinnen interessant, da sie in der Darstellung dieser geschlechtsspezifischen Praxis ihren Anspruch auf Autorschaft und Werkherrschaft anmelden. Bettine von Arnim betont in ihren Briefbüchern den performativen Konnex von Literatur und Leben und positioniert genau hier ihr poetisches Genie, so dass die Handarbeit eine Scharnierstelle bildet, an der männliche Ausgrenzungsmechanismen zurückgewiesen werden können. Helmina von Chézy hingegen kontextualisiert Handarbeit mit der entstehenden Textilindustrie und bringt dabei die Literatur als neues Feld weiblicher Erwerbsarbeit in Stellung.
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4 |
,Geselligkeit in Berlin und Rom. Henriette Herz, Friedrich Schleiermacher, Dorothea Schlegel, |
Carola Hilmes |
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Abstract
Die legendären Berliner Salons um 1800 gelten als Orte der Emanzipation, insbesondere für die Frauen. Schleiermacher dienten sie als Anschauungsmaterial für seine . ein kommunikations- und handlungstheoretischer Entwurf in pragmatischer Absicht, der zum Bereich der ‚Lebenskunst‘ gehört. Henriette Herz, die keine Karriere als Schriftstellerin erstrebte, nutzte ihr kommunikatives Talent in Berlin und später in Rom. Dort traf sie mit der Jugendfreundin Dorothea Schlegel zusammen, einer wichtigen Akteurin im Netzwerk der Romantik, deren eigene Werke – neben dem Künstlerroman . auch Übersetzungen und Essays – erst allmählich erschlossen werden. Später propagierte Dorothea Schlegel die Bilder der Nazarener, die in christlichen Szenen eine ‚neue Mythologie‘ entdeckten, und eröffnet so überraschende Verbindungslinien.
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5 |
,Johanna Schopenhauers Salon in Weimar. Die Kultivierung des Komischen und die zwiespältige Rezeptio |
Günter Oesterle |
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Abstract
Madame de Stael hat in ihrem Roman .’. die Verwendung des Begriffs ‚Salon‘ international durchgesetzt. Sie vergißt dabei nicht die gesellschaftsbedingten Rahmenbedingungen bei der Entstehung des Neologismus ‚Salon‘ zu formulieren: Salons verdanken ihre gegenwärtige Konjunktur großen Städten und der Urbanität. Die Salonforschung hat lange an dieser These großstädtischer Entstehungsart der Salons festgehalten. Erst in jüngster Zeit haben salonartige Einrichtungen in landadligem Milieu die Aufmerksamkeit der Geselligkeitskulturforschung auf sich gezogen. Ein noch kühneres Geselligkeitsexperiment als diese auf eine lange Tradition zurückgreifende Adelskultur dürfte der Versuch sein in kleineren Residenzstädten Salons zu gründen. Exzeptionell dürfte das Wagnis von Johanna Schopenhauer genannt werden, ohne Kenntnis der Infrastruktur derartiger Residenzen (z. B. Weimars) an einem von ihr eingerichteten ‚Tee litteraire‘ die berühmtesten Schriftsteller des deutschen Sprachraums versammeln zu wollen. Die Einrichtung eines Salons in Weimar beförderte aber auch kritische Stimmen, die an der Dominanz Johann Wolfgang Goethes Anstoß nehmen. Der Beitrag diskutiert die Eigendynamik von Johanna von
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6 |
,Schauerromane , Jane Austens , und die Heldin als romantische Leserin, |
Claudia Lillge |
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Abstract
Der Beitrag diskutiert Jane Austens Roman . der in besonderer Weise dazu geeignet ist, Austens Auseinandersetzung mit Romantraditionen der Romantik, speziell der . Kontur zu verleihen. Hierbei rücken speziell das Motiv der ‚gelebten Literatur‘ sowie metafiktionale Aspekte in den Blick. Durch Austens intertextuellen Zugriff auf die . erzeugt die Autorin in ihrem Roman eine höchst produktive Verbindung, denn der romantische Schauerroman verfremdet das ‚Alltägliche‘ und ‚Gewöhnliche‘, um deren beunruhigende Fremdheit ins Zentrum zu stellen.
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7 |
,Tiere bei Caroline de la Motte Fouqué, Bettina von Arnim und Rahel Varnhagen, |
Roland Borgards |
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Abstract
Der Beitrag unternimmt ein ‚Animal Reading‘ von Texten von drei Schriftstellerinnen der Romantik. Den Ausgangspunkt bildet Caroline de la Motte Fouqués . In dieser Erzählung wirken die Tiere einerseits wie blasse Randfiguren, die zudem in eine ziemlich konventionell anmutende Gendertopik eingebunden sind. Andererseits werden sie durch den Titel gleichzeitig ins semantische Zentrum der Erzählung gestellt und entfalten von hier aus die unbehagliche Wirkung eines kombinierten Gender und Animal Trouble. Dieses produktive Unbehagen findet sich auch in Texten von zwei weiteren romantischen Schriftstellerinnen, die von und mit Tieren erzählen: in einer elegischen Szene und einem Märchen Bettina von Arnims und in einem Traumbericht Rahel Varnhagens.
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8 |
,Zufälle und Verkettungen. Zu Thematik und Poetik von Sophie Mereaus Romanen , und , |
Monika Schmitz-Emans |
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Abstract
Sophie Mereaus Romans . (1794) und . (1803) lässt die Romanfiguren wiederholt zufällig zusammentreffen. In solch strategischem Umgang der Autorin mit dem Zufall kommt der Leitthese vorliegenden Aufsatzes zufolge ein reflexiver Umgang mit zwei differenten Kausalitätsmodellen zum Ausdruck: mit einer ‚äußeren‘ Kausalität von determinierenden Ursachen auf der einen Seite, einer ‚inneren‘ Kausalität des freien Willens auf der anderen. Mereaus Interesse gilt Figuren, die sich der Determination durch äußere Zwänge zu entziehen suchen, insbesondere der durch die sozialen Rollenzwänge in offiziellen Ehen, aber auch in anderen Formen der Paarbeziehung, bei der ein Machtgefälle zwischen den Partnern besteht. Mereaus scheinbar auf erwartbare Motivationen verzichtende Erzählweise erscheint dadurch in anderem Sinne gerade als motiviert, wie u. a. durch den Vergleich mit Jean Pauls Reflexionen über äußere und innere Kausalitäten deutlich wird, welche den ‚Charakter‘ im Roman gegenüber der äußeren ‚Fabel‘ explizit privilegieren.
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9 |
,Die schreibende Monarchin. Briefe und Aufzeichnungen von Königin Luise, |
Peter Schnyder |
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Abstract
In zahlreichen Texten der Romantik wird Königin Luise von Preußen (1776–1810) hymnisch gefeiert. Diese Texte von Novalis, August Wilhelm Schlegel, Heinrich von Kleist, Jean Paul, Clemens Brentano, Theodor Körner und vielen anderen sind seit den 1980er Jahren verschiedentlich in ihrer Bedeutung für den ‚Luisen-Mythos‘ im 19. Jahrhundert untersucht worden. Kaum in den Blick genommen wurden allerdings neben all den Texten . die Königin die überlieferten Texte . der Königin. Neben der .schriebenen – und .schriebenen – Königin blieb Luise als selbst schreibende Frau unterbelichtet. Es gilt deshalb, ihre Briefe und Aufzeichnungen als eigenständigen und literaturgeschichtlich relevanten Beitrag zur Brief- und Tagebuchkultur der Romantik sichtbar zu machen.
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10 |
,„Schreiben, ohne Schriftsteller zu sein“. Bettine von Arnim, |
Wolfgang Bunzel |
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Abstract
Bettine von Arnim nimmt eine Sonderstellung in der Literaturgeschichte ein, weil es sich bei den Texten, die sie veröffentlicht hat, fast durchweg um teilfingierte Quellendokumentationen handelt. Damit entziehen sich ihre Brief- und Gesprächsbücher den geltenden Normen für literarische Werke. Indem Bettine von Arnim als auktoriale Editorin auftritt, subvertiert sie zugleich die Regeln von Autorschaft. Der vorliegende Beitrag erläutert die Strategien der prätendierten Nicht-Autorin Bettine von Arnim und untersucht die Funktionslogik ihrer Texte.
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,Der Nachtfalter und das Sonntagskind. Adele Schopenhauers Märchen neuerer Zeit, |
Dott.Francesca Fabbri |
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Abstract
Adele Schopenhauers (1797–1849) literarische Tätigkeit fing lange vor der Publikation ihrer ersten Märchensammlung (1844) an, aber diese Aktivität wurde bewusst unter dem Schleier der Anonymität und unter verschiedenen Pseudonymen geführt. Der hier präsentierte Beitrag analysiert eine in mehrerlei Hinsicht interessante Novelle, die 1837 im . einem der elegantesten und bekanntesten Kalender der Zeit, erschien und die ihr, den neuesten Forschungen zufolge, zugeschrieben werden kann. Es ist eine kleine Wiederentdeckung, nicht nur wegen des aufkommenden Beethoven-Kultes, sondern auch für die Aufwertung einer noch sehr unbekannten Schriftstellerin der Romantik.
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,Therese von Jakob-Robinson – TALVJ (1797–1870). Volkspoesie, Philologie und Kulturvermittlung, |
Barbara Becker-Cantarino |
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Abstract
Die deutsch-amerikanische Schriftstellerin Therese von Jakob-Robinson verfasste nach Jugendjahren in Russland Erzählungen, Aufsätze für literarische Zeitschriften, Übersetzungen und wandte sich der romantischen Volksdichtung zu. Sie korrespondierte mit Goethe und Jacob Grimm über ihre Übersetzungstätigkeit und wurde mit . (1825–26) bekannt. Sie setzte ihre rege literarische Tätigkeit ab 1830 in Nordamerika (Boston, New York, mit wiederholten Aufenthalten in Deutschland) fort mit philologisch-ethnographischen Abhandlungen zur Volkspoesie ‚germanischer‘ und ‚außereuropäischer Nationen‘ und verarbeitete ihre transkulturellen Erfahrungen in fiktionaler Form in erfolgreichen Novellen und Romanen in deutscher und englischer Sprache. Der Aufsatz geht auf Jakob-Robinsons Weg zur romantischen Schriftstellerin – Talvj – im kulturellen Netzwerk des frühen 19. Jahrhunderts ein, auf ihre Beschäftigung mit ‚Volkspoesie‘ und Philologie als ‚Mittlerin‘ der Slawen und auf die transnationale Kulturvermittlung in . (1851/. 1852).
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13 |
,Life/Lost in Translation. Romantische Schriftstellerinnen übersetzen, |
Frederike Middelhoff |
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Abstract
Der Beitrag untersucht die Praktiken des literarischen Übersetzens und die damit verknüpften Möglichkeiten weiblicher Partizipation in einer weitestgehend männlichen dominierten deutschsprachigen Romantik. Am Beispiel der heute größtenteils vergessenen Übersetzungen Henriette Schubarts und Dorothea Tiecks aus dem Englischen werden die kreativen ästhetischen Strategien der beiden Übersetzerinnen vor dem Hintergrund romantischer Übersetzungstheorien diskutiert. Indem sie mit Formen der Rekonfiguration, Artikulation und Elision experimentierten, gelang es H. Schubart und D. Tieck sich in ihren Übersetzungen nicht nur interpretativ und reflexiv zu ihren Vorlagen in Bezug zu setzen, sondern ihren Texten eine individuelle ästhetische Kontur zu verleihen und ihre jeweils eigenen Stimmen in die Texte einzuschreiben. Der Beitrag argumentiert, dass H. Schubarts und D. Tiecks poetische Strategien des Übersetzens als Formen der literarischen Produktion – und nicht als bloße Reproduktion eines ‚Originals‘ – zu betrachten sind.
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